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       # taz.de -- Radioaktive Belastung in Japan steigt: Cäsium verseucht Grundwasser
       
       > Am AKW Fukushima Daiichi gibt es ein neues Leck, aus dem radioaktives
       > Material austritt. Im Grundwasser wurden deutlich höhere
       > Cäsium-Konzentrationen nachgewiesen.
       
   IMG Bild: „No nukes is good nukes“: Demo vor dem AKW Takahama
       
       TOKIO afp/dpa | Aus einem noch unentdeckten Leck im japanischen
       Katastrophenreaktor Fukushima sind radioaktive Stoffe ins Grundwasser
       geraten. Die Cäsium-Belastung lag am Dienstag um das 90-fache höher als
       noch drei Tage zuvor. Das Cäsium-134-Level sei auf 9.000 Becquerel pro
       Liter gestiegen, gab die Betreiberfirma Tepco am Dienstag bekannt. Der
       zulässige Grenzwert liegt bei 60 Becquerel.
       
       Auch die Grundwasserbelastung mit Cäsium-137 schoss auf 18.000 Becquerel
       hoch und liegt damit um Faktor 200 über dem erlaubten Wert. Die Stoffe
       gelten als krebserregend, wenn sie sich in Muskeln und Knochen ansammeln.
       Auch die Belastung durch andere gefährliche Substanzen ist in den
       vergangenen Tagen angestiegen.
       
       Die Ursache für die erhöhten Konzentrationen sei derzeit nicht bekannt,
       sagte ein Firmensprecher, aber man versuche, eine weitere Verunreinigung zu
       verhindern. Im vergangenen Monat hatte Tepco noch beteuert, das Grundwasser
       um das Kraftwerk sei durch Stahlböden und das Betonfundament weitgehend
       abgekapselt. Die Katastrophe von Fukushima infolge eines schweren Erdbebens
       und Tsunamis am 11. März 2011 war das folgenschwerste Atomunglück seit
       Tschernobyl.
       
       Derweil prüft die neu gebildete Atomkontrollbehörde (NRA) die Sicherheit
       von zehn Atomreaktoren, um sie wieder ans Netz gehen zu lassen. Die NRA
       hatte die Standards für die Anlagen zuvor verschärft. Vier Energiefirmen
       kündigten am Montag entsprechende Sicherheitsanalysen für zehn ruhende
       Reaktoren an den Standorten Shikoku, Kyushi, Kansai und Hokkaido an.
       
       Japan hatte nach der Katastrophe von Fukushima alle 50 Atommeiler des
       Landes heruntergefahren. Zwei Kraftwerke gingen 2012 wieder ans Netz. Den
       Regulierungsbehörden zufolge dauert der Prüfungsprozess für jeden der zehn
       Reaktoren mindestens sechs Monate. Vor der Fukushima-Katastrophe
       produzierte Japan 30 Prozent seines Stroms in Atomkraftwerken. Momentan ist
       das Land auf Energieimporte angewiesen.
       
       9 Jul 2013
       
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