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       # taz.de -- Herren-Einzelfinale von Wimbledon: Murray macht die Briten glücklich
       
       > 77 Jahre nach dem letzten Titel von Fred Perry hat wieder ein Brite das
       > Tennisturnier von Wimbledon gewonnen. Der Schotte Andy Murray siegte in
       > drei Sätzen gegen Novak Djokovic.
       
   IMG Bild: Am Boden vor Freude: Andy Murray nach dem Sieg.
       
       LONDON dpa | Großbritannien hat wieder einen Wimbledonsieger. 77 Jahre nach
       Fred Perry setzte sich Andy Murray am Sonntag im Endspiel seines
       Heim-Grand-Slams gegen den Weltranglisten-Ersten Novak Djokovic mit 6:4,
       7:5, 6:4 durch. Der 26 Jahre alte Schotte gewann als erster Brite seit 1936
       das älteste und bedeutendste Tennisturnier der Welt und feierte nach den US
       Open 2012 seinen zweiten Titel bei einem Grand-Slam-Turnier.
       
       Die Zuschauer auf dem Centre Court erhoben sich von ihren Sitzen, die Fans
       auf dem überfüllten Henman Hill auf dem Clubgelände brachen in Jubelstürme
       aus, als Murray seinen vierten Matchball nutzte und das Vereinigte
       Königreich in einen kollektiven Freudentaumel versetzte. „Murray,
       Murray“-Sprechchöre schallten schon beim packenden Herzschlag-Finale über
       den Platz.
       
       Einen Tag nach der Finalniederlage von Sabine Lisicki gegen Marion Bartoli
       zeigte sich der nationale Hoffnungsträger nervenstark und hochkonzentriert.
       Die Last, die angesichts der historischen Bedeutung dieses Augenblicks auf
       seinen Schultern lag, schien Murray zu beflügeln. „Let's make history“ war
       auf mehreren Plakaten zu lesen. Bei den drei vergegeben Matchbällen sprang
       auch Premierminister David Cameron auf.
       
       Vor den Augen des britischen Regierungschefs und IOC-Präsident Jacques
       Rogge wirkte Djokovic dagegen zwei Tage nach dem längsten Halbfinale der
       Wimbledon-Geschichte gegen den Argentinier Juan Martin del Potro müde und
       fand nicht ins Spiel. Der Serbe gab im zweiten Satz eine 4:1-Führung und im
       dritten Durchgang einen 4:2-Vorsprung noch aus der Hand.
       
       „Ich denke darüber nach, wie es wäre, Wimbledon zu gewinnen. Ich träume
       davon, Wimbledon zu gewinnen. Ich weiß nicht, ob es jemals passieren wird“,
       hatte Murray vor dem Turnier dem Magazin GQ gesagt. „Glaube ich, dass ich
       gewinnen kann? Die Antwort ist: Ja!“
       
       ## Das absolute Verlangen
       
       Vor einem Jahr stand er schon einmal in diesem Endspiel und musste sich dem
       Schweizer Roger Federer geschlagen geben. Diesmal erarbeitet er sich gleich
       im ersten Spiel des ersten Satzes drei Breakbälle, konnte aber keinen
       nutzen. Aber schon zu diesem Zeitpunkt strahlte der Schotte das absolute
       Verlangen nach dem Titel aus. Zum 2:1 nahm er Djokovic dann das
       Aufschlagsspiel ab, kassierte aber prompt das Re-Break zum 2:2.
       
       Murray gelang das Break zum 4:3 und entschied Durchgang eins nach 59
       Minuten für sich. Im zweiten Satz ging Djokovic mit 4:1 in Führung, doch
       angetrieben von permanenten „Come on, Andy“-Rufen der euphorisierten
       Zuschauer schaffte Murray erst den Ausgleich zum 4:4 und nach 69 Minuten
       den Satzgewinn zum 7:5.
       
       „Nach all den Merkwürdigkeiten und Verrücktheiten bei diesem Wimbledon wird
       das Herren-Finale doch so sein, wie es die meisten erwartet haben: die
       Nummer 1 Novak Djokovic gegen die Nummer 2 Andy Murray“, hatte die New York
       Times geschrieben. Die Branchenbesten lieferten sich erst ganz am Ende ein
       hochklassiges Match.
       
       7 Jul 2013
       
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