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       # taz.de -- Aufruf zur Menschenkette: Schluss gegen rechts
       
       > Ein Aktionsbündnis in Baden-Württemberg will 15.000 Menschen
       > mobilisieren. So soll die umfassende Aufklärung der NSU-Verbrechen
       > erreicht werden.
       
   IMG Bild: Die Menschenkette soll die Städte Heilbronn und Bietigheim-Bissingen miteinander verbinden.
       
       STUTTGART taz | Es sind zwei symbolisch bedeutende Orte: In Heilbronn wurde
       die Polizistin Michèle Kiesewetter 2007 mutmaßlich ein Opfer der
       rechtsextremen Terrororganisation NSU. Und 28 Kilometer weiter, am Bahnhof
       in Bietigheim, wurde 1942 ein zentrales Durchgangslager für Zwangsarbeiter
       eingerichtet.
       
       Ein breites Aktionsbündnis aus Gewerkschaften, kirchlichen Organisationen
       und Parteien ruft in Baden-Württemberg für Samstag zu einer Menschenkette
       gegen rechts auf – und will so ebendiese beiden Städte Heilbronn und
       Bietigheim-Bissingen verbinden. Für einen Kettenschluss würden etwa 15.000
       Menschen benötigt.
       
       An die Aktion angeknüpft hat das Bündnis unter anderem die Forderung nach
       einer lückenlosen Aufklärung der NSU-Verbrechen. Konkreter wollen sie nicht
       werden – und somit auch nicht explizit einen immer wieder diskutierten
       NSU-Untersuchungsausschuss im baden-württembergischen Landtag fordern.
       
       Damit bleiben die Organisatoren auf Linie von Grünen und SPD, die ebenfalls
       zu den Unterzeichnern des Aufrufes gehören und bislang keinen
       Untersuchungsausschuss initiieren wollten. Landes-Innenminister Reinhold
       Gall (SPD) hatte eine Ermittlungsgruppe „Umfeld“ gebildet. „Darauf zählen
       wir jetzt erst mal“, sagte ein Sprecher des Deutschen Gewerkschaftsbundes
       in Baden-Württemberg.
       
       Auch Thorsten Majer, Initiator der Menschenkette und SPD-Mitglied,
       bestätigte auf taz-Anfrage, dass ein möglicher Untersuchungsausschuss im
       Landtag kein großes Thema im Aktionsbündnis gewesen sei.
       
       „Die Diskussion darüber müsste im Landtag stattfinden“, sagte Marcel
       Emmerich, Landessprecher der Grünen Jugend. Ob sie am Samstag den von ihnen
       geforderten U-Ausschuss thematisieren wollen, sei noch nicht entschieden.
       „Im Aktionsbündnis hätten wir gegen Mühlen gearbeitet“.
       
       5 Jul 2013
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Nadine Michel
       
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