# taz.de -- Lauschangriff in London: Ecuadorianische Botschaft verwanzt
> Ein Jahr nach der Aufnahme von Wikileaks-Gründer Assange wurde eine Wanze
> im Büro der Botschafterin entdeckt. Großbritannien soll bei der
> Aufklärung helfen.
IMG Bild: Die Polizei hört mit: Wikileaks-Gründer Julian Assange im August 2012 in London.
QUITO ap | In der Londoner Botschaft Ecuadors ist nach Angaben von
Außenminister Ricardo Patino eine Abhörwanze gefunden worden. Sie habe sich
im Büro von Botschafterin Ana Alban befunden. In der Botschaft hält sich
seit einem Jahr auch Wikileaks-Gründer Julian Assange auf, um einer
Auslieferung an Schweden und eventuell in die USA zu entgehen.
Patino sagte am 3. Juli vor Journalisten in Quito, die Wanze sei bei einer
Überprüfung der Verkabelung der Botschaft entdeckt worden. Mit dem
versteckten Mikrofon sollten Gespräche der Botschafterin abgehört werden,
sagte er.
„Wir haben Grund zu der Annahme, dass das Abhören von The Surveillance
Group Limited ausgeführt wurde, eine der größten privaten Firmen für
Ermittlungen und verdeckte Überwachungen im Vereinigten Königreich, sagte
Patino. Ecuador habe die britische Regierung ersucht, bei den Ermittlungen
zu dem Vorgang zu kooperieren.
Assange hat in der Botschaft Asyl erhalten. Er sollte nach Schweden
ausgeliefert werden, um dort wegen Vergewaltigungsvorwürfen zweier Frauen
befragt zu werden. Er hat die Vorwürfe zurückgewiesen. Großbritannien will
ihm kein sicheres Geleit gewähren, sollte er die Botschaft verlassen.
4 Jul 2013
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