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       # taz.de -- Streit um Desertec-Projekt eskaliert: Ein weiterer Rückschlag
       
       > Die Stiftung Desertec und das Industriekonsortium Dii gehen künftig
       > getrennte Wege. Der Grund sind unterschiedliche Konzepte.
       
   IMG Bild: Sonnenstrom aus der Wüste: in Kalifornien gibt es den schon.
       
       HEIDELBERG afp | Der Streit zwischen der [1][Stiftung Desertec], die
       Wüstenstrom aus Nordafrika und dem Nahen Osten nach Europa bringen will,
       und dem [2][Industriekonsortium Dii], das diese Vision realisieren soll,
       ist eskaliert. Die Desertec Stiftung erklärte am Montag in Heidelberg, sie
       kündige ihre Mitgliedschaft bei der Dii GmbH, die sie 2009 mitgegründet
       hatte.
       
       Grund seien „unüberbrückbare Meinungsverschiedenheiten bezüglich der
       zukünftigen Strategie“.
       
       Desertec richtete schwere Vorwürfe an die Führung der Dii, zu der
       Unternehmen wie Schott Solar, Deutsche Bank, Eon, RWE oder ABB gehören. Mit
       ihrem Ausstieg wolle Desertec vermeiden, „unverschuldet in den Sog
       negativer Berichterstattung über die Führungskrise und
       Orientierungslosigkeit des Industriekonsortiums„ gezogen zu werden.
       
       Medienberichten zufolge streiten die Dii-Geschäftsführer Paul van Son und
       Aglaia Wieland über die künftige Strategie: Van Son wolle Pläne für einen
       raschen Export von Wüstenstrom nach Europa vorerst zu den Akten legen,
       Wieland verfolge dieses Ziel weiter.
       
       Desertec-Geschäftsführer Thiemo Gropp erklärte, er habe Verständnis für die
       „Herausforderungen“, mit denen die Dii zu kämpfen habe. „Es war uns immer
       klar, dass die Umsetzung der Idee, in den Wüsten dieser Erde Strom zu
       produzieren, kein leichtes Unterfangen wird.“
       
       Nach „diskussionsreichen Monaten“ müsse die Stiftung aber „leider
       feststellen“, dass sie ihre Unabhängigkeit nicht gefährden dürfe. „Deshalb
       werden Dii und die Stiftung fortan getrennte Wege gehen.“ Dies schließe
       eine künftige Zusammenarbeit aber nicht aus.
       
       Die Desertec Stiftung ist Idee- und Namensgeberin des Konzepts. Die [3][FAZ
       berichtete] am Montag, die Stiftung wolle es dem Konsortium untersagen, den
       Begriff Desertec in den Konzepten und Veröffentlichungen der Dii weiter zu
       erwähnen.
       
       Für das Dii-Konsortium wäre dies ein weiterer Rückschlag, nachdem Siemens
       und Bosch der Initiative den Rücken gekehrt hatten.
       
       1 Jul 2013
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] http://www.desertec.org/de/
   DIR [2] http://www.dii-eumena.com/de/
   DIR [3] http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/unternehmen/zukunftstechnik-desertec-verliert-seinen-initiator-12266064.html
       
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