URI: 
       # taz.de -- Grimme Online Award für #Aufschrei: Alltagssexismus „sichtbar gemacht“
       
       > Die antisexistische Twitter-Kampagne „#Aufschrei“ hat den diesjährigen
       > Grimme Online Award gewonnen. Der Preis ging an alle, die mitmachten.
       
   IMG Bild: #Aufschrei-Initiatorin Anne Wizorek (m.) mit dem Grimme-Preis.
       
       KÖLN dpa | Erstmals ist eine Twitter-Kampagne mit dem Grimme Online Award
       ausgezeichnet worden. Unter dem Hashtag [1][#Aufschrei] hatten Nutzerinnen
       ihren Protest gegen alltäglichen Sexismus gebündelt. In der Begründung der
       Jury hieß es, erst durch Twitter habe die gesellschaftliche Diskussion über
       Sexismus an Dynamik gewonnen und sei dann in aller Breite auch in anderen
       Medien geführt worden. Der Preis ging an alle, die sich an dem
       Online-Diskurs beteiligt hatten.
       
       Die Twitter-Kampagne „Aufschrei“ habe Sexismus im Alltag „wieder sichtbar
       gemacht und klar gemacht, dass wir längst nicht an dem Punkt sind, wo viele
       glauben, dass wir sind – dass wir Sexismus hinter uns gelassen haben und es
       eher ein Relikt alter Zeiten ist“, sagte „Aufschrei“-Mitinitiatorin Anne
       Wizorek im Interview mit der Nachrichtenagentur dpa. Noch immer werde
       Gewalt gegen Frauen nicht ausreichend sanktioniert. Stattdessen werde
       Opfern eine Mitschuld gegeben. „Der Preis ist insofern toll, als dass er an
       alle gerichtet ist, die sich konstruktiv an dieser Debatte beteiligt
       haben.“
       
       Insgesamt 28 herausragende Online-Angebote waren dieses Jahr für den Grimme
       Online Award nominiert, 8 davon erhielten die begehrte Auszeichnung. In der
       Kategorie Information wurden die [2][Politplattform Politnetz] aus der
       Schweiz und die [3][Satire-Website Der Postillon] ausgezeichnet. Der
       Postillon bekam auch den alljährlich verliehenen Publikumspreis. Die
       Website greift täglich aktuelle Nachrichten auf und parodiert sie. Dahinter
       verbirgt sich im Wesentlichen ein einziger Autor und Gestalter – Stefan
       Sichermann.
       
       In der Kategorie Wissen und Bildung gewannen die interaktive [4][Web-Doku
       Alma] von Arte, die von Volontären der Deutschen Welle gestaltete
       [5][Website Plan B] und – als erster Podcast überhaupt – Soziopod. Dort
       besprechen Patrick Breitenbach und Nils Köbel laut Jury-Urteil „angenehm
       niedrigschwellig und verständlich“ philosophische und soziologische Fragen.
       
       In der Kategorie Kultur und Unterhaltung wurden [6][der Liveticker
       11Freunde] und die Museumsplattform NRW geehrt. 11Freunde bietet „klug
       gemachte Unterhaltung auf höchstem Niveau, sogar für Menschen, die sich
       nicht für Fußball interessieren“. Die [7][Museumsplattform NRW] versammelt
       Kunstwerke aus 20 Museen des Bundeslandes und gibt dem Nutzer die
       Möglichkeit, sie nach selbst gewählten Kriterien zusammenzustellen und
       dadurch ganz persönliche Ausstellungsräume zu schaffen. Dadurch entstehe,
       so die Jury, „ein gänzlich neuer Zugang zu Moderne und Gegenwartskunst“.
       Die Nominierungs-Kommission hatte aus 1.600 Vorschlägen ausgewählt.
       
       22 Jun 2013
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] http://twitter.com/search?q=%23Aufschrei&src=hash
   DIR [2] http://www.politnetz.ch/
   DIR [3] http://www.der-postillon.com/
   DIR [4] http://alma.arte.tv/de
   DIR [5] http://www.dw.de/themen/plan-b/s-32039
   DIR [6] http://www.11freunde.de/liveticker
   DIR [7] http://www.nrw-museum.de/
       
       ## TAGS
       
   DIR #Aufschrei
   DIR Anne Wizorek
   DIR Sexismus
   DIR Feminismus
   DIR Grimme-Preis
   DIR #Aufschrei
   DIR Missy Magazine
   DIR Alice Schwarzer
   DIR Webseite
   DIR Sexismus
   DIR Sexismus
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
   DIR Grimme-Preis-Nominierungen: „Tatort“ und Raab mit Chancen
       
       Der Grimme-Preis wird 50. Die Liste der Nominierungen ist bunt gemischt. In
       der Kategorie „Information & Kultur“ sind die Privatsender allerdings nicht
       vertreten.
       
   DIR Debatte #Aufschrei und Feminismus: Neuer Feminismus?
       
       Die Sexismusdebatte hat die altgediente Erzählung von den zerstrittenen
       Feministinnen wieder populär gemacht. Wem nützt sie?
       
   DIR „Missys“ Feminismus-Diskussionsrunde: Parole Brückenbau!
       
       Wie kann man den kleinen feministischen Frühling nach dem Medienhype um den
       #Aufschrei retten? Darüber ließ das „Missy Magazine“ diskutieren.
       
   DIR Feministin über #Aufschrei und Folgen: „Es gibt neue Allianzen“
       
       Einen „feministischen Frühling“ sieht die Feministin Angela McRobbie. Der
       Zorn der Jungen sei klüger als die Wut der Alice-Schwarzer-Generation.
       
   DIR Grimme Online Award 2013: #aufschrei ist preisverdächtig
       
       Insgesamt 28 herausragende Online-Angebote sind für den Grimme Online Award
       nominiert worden: Webseiten, Blogs, Apps – und erstmals auch ein
       Twitter-Hashtag.
       
   DIR Psychologin über #Aufschrei: „Sexismus ist übrigens erforscht“
       
       Die meisten Frauen schätzen sich optimistisch falsch ein. Sie unterschätzen
       ihre Furcht vor negativer Bewertung, sagt die Psychologin Charlotte Diehl.
       
   DIR #Aufschrei-Initiatorin Anne Wizorek: Die stille Aufrührerin
       
       Die Bloggerin Anne Wizorek lieferte das Schlagwort für die jüngste
       Sexismus-Debatte. Sie will den Rummel nutzen, denn es gebe viel zu
       besprechen.