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       # taz.de -- Wohnungsmangel in Hamburg: Saga baut 60 Wohnungen
       
       > Die große Welle der Neubauten ist noch im Anrollen. Die Mieten des
       > städtischen Unternehmens sind unterdurchschnittlich gestiegen.
       
   IMG Bild: Könnte ganz schön werden: So manche Wohnung wird erst mal saniert, bevor sie wieder vermietet wird.
       
       Der große Beitrag der Saga/ GWG zur Behebung des Wohnungsmangels steckt
       noch in der Pipeline. 60 Wohnungen hat der städtische Konzern im
       vergangenen Jahr fertig gebaut – 200 hätten es werden sollen, zehn waren es
       im Jahr davor. Wie Vorstandsmitglied Thomas Krebs bei der Vorstellung der
       Jahresbilanz sagte, liegt es an der langen Bauzeit, dass der Beitrag der
       Saga/ GWG zur Wohnungsbauoffensive des Senats sich noch nicht bemerkbar
       macht. Die Zahl der Fertigstellungen werde aber in den kommenden Jahren
       stark ansteigen.
       
       Mit 130.000 Wohnungen gehören der Saga/ GWG 20 Prozent der Hamburger
       Mietwohnungen. Auch im vergangenen Jahr hat sie diese Marktmacht genutzt,
       um den Mietpreisanstieg zu dämpfen. Sie erhöhte ihre Durchschnittsmiete
       netto kalt pro Quadratmeter um 1,9 Prozent. Das liegt etwas unter der
       Inflationsrate von zwei Prozent. Ihre Neuvertragsmieten hob sie sogar nur
       um 1,1 Prozent an – gegenüber 2,3 Prozent im Hamburger Durchschnitt, wie
       das Unternehmen Forschung und Beratung (F+B) ermittelte.
       
       Die Durchschnittsmiete bei der Saga/ GWG liegt mit 5,82 Euro deutlich unter
       dem Durchschnitt des Mietenspiegels von 7,15 Euro. Die Nebenkosten lägen
       seit Jahren bei 2,90 Euro. Für neue Verträge verlangte die Saga im Schnitt
       6,26 Euro. Den Hamburger Durchschnitt für Neuvermietungen gibt F+B mit 9,20
       Euro an. Vor fünf Jahren habe das Niveau noch bei 7,60 gelegen.
       
       Aus dem vorläufigen Ergebnis der Volkszählung leitet die Saga zwar ab, dass
       in Hamburg weniger Wohnungen fehlen als gedacht: Statt 90.000 fehlen bloß
       25.000 Wohnungen. „Das ändert aber nichts an den Rahmenbedingungen des
       Marktes“, sagte Vorstandsmitglied Lutz Basse. Der Wohnungsmarkt sei
       angespannt.
       
       Sorge macht ihm und seinen Kollegen, dass weniger Wohnungen frei geworden
       sind. 2012 seien nur 6,8 Prozent der Saga-Mieter umgezogen. Im Jahr davor
       waren es noch 7,4 Prozent. „Hier baut sich eine Bugwelle auf“, warnte
       Vorstandsmitglied Willi Hoppenstedt.
       
       Die Lage werde dadurch erschwert, dass es sehr teuer sei, zu bauen,
       ergänzte sein Kollege Krebs. Die Grundstückspreise seien hoch. Auf die
       grüne Wiese auszuweichen, komme aufgrund schlechter Erfahrungen nicht in
       Frage. Als öffentliches Unternehmen könne sich die Saga/ GWG beim Kampf um
       begehrte Grundstücke nur durchsetzen, wenn der Senat dort einen Anteil von
       Sozialwohnungen vorschreibe, die private Investoren nicht bauen wollten.
       
       Auch das Bauen selbst sei teuer. „Wir haben eine überhitzte Baukonjunktur“,
       sagte Krebs. Das treffe die Saga besonders, weil sie die stark
       nachgefragten kleinen Wohnungen baue, bei denen die Kosten pro Quadratmeter
       höher liegen als bei großen Wohnungen. Außerdem versuche die Saga so zu
       bauen, dass sie ihre Wohnungen auf lange Sicht gut bewirtschaften könne.
       
       Trotzdem hat das Unternehmen im vergangenen Jahr mit dem Bau von 762
       Wohnungen begonnen. Im laufenden Jahr könnten es 1.000 werden, wenn es
       gelinge, die nötigen Grundstücke zu erwerben. Mittelfristig will die Saga/
       GWG ihren Bestand um 5.000 auf 135.000 Wohnungen erhöhen – netto, denn
       2.300 Saga/ GWG-Wohnungen stehen nach wie vor zum Verkauf.
       
       18 Jun 2013
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Gernot Knödler
       
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