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       # taz.de -- Proteste gegen „Thüringentag“: Neonazis für Wohlleben
       
       > Auf dem „Thüringentag der nationalen Jugend“ in Kahla bekundeten Nazis
       > ihre Solidarität für den im NSU-Prozess angeklagten Ralf Wohlleben. 500
       > Bürger hielten dagegen.
       
   IMG Bild: Der „Thüringentag der nationalen Jugend“: eine Zusammenkunft mit einschlägigen Musikgruppen und Reden.
       
       KAHLA dpa | Mehr als 500 Thüringer Bürger haben sich einem Aufmarsch von
       Rechtsextremen mit Solidaritätsbekundungen für den [1][einstigen
       NPD-Funktionär Ralf Wohlleben] entgegengestellt. Für den „Thüringentag der
       nationalen Jugend“ mit einschlägigen Musikgruppen und Reden hatten sich die
       Rechtsextremen am Samstag die Kleinstadt Kahla bei Jena auserkoren.
       
       Allerdings konnten sie nach Angaben der Polizei mit 160 Neonazi-Teilnehmern
       deutlich weniger Besucher mobilisieren als erwartet. Laut Polizei kam es
       bei den Veranstaltungen zu keinen größeren Zwischenfällen. Wohlleben, der
       im Münchner NSU-Prozess [2][wegen Beihilfe zu neunfachem Mord angeklagt
       ist], gilt als Begründer des Festivals.
       
       Es wurde 2002 zum ersten Mal in Jena ausgerichtet und macht seither jedes
       Jahr in einer anderen Thüringer Stadt Station. In Spitzenzeiten kamen bis
       zu 800 Besucher. „Es ist bitter mitzuerleben, dass solche Veranstaltungen
       überhaupt stattfinden“, sagte Landtagsvizepräsidentin Astrid Rothe-Beinlich
       (Grüne).
       
       Etliche der angereisten Rechtsextremen solidarisierten sich den Angaben
       zufolge einmal mehr unter dem Slogan „Freiheit für Wolle“ mit Wohlleben,
       der bis zu seiner Verhaftung in Jena gewohnt hat. Die Stadt Kahla hat sich
       nach Einschätzung von Beobachtern der Szene zu einem Rückzugsort für
       Rechtsextreme entwickelt, nachdem deren Aktivitäten in Jena auf immer
       stärkeren Widerstand gestoßen waren.
       
       Am Rande der Protestveranstaltungen gegen den Neonazi-Aufmarsch zeichnete
       Thüringens Sozialministerin Heike Taubert (SPD) den [3][Jenaer
       Jugendpfarrer Lothar König] für sein jahrelanges Engagement gegen Rechts
       mit dem Demokratiepreis des Landes aus. König wird schwerer
       Landfriedensbruch bei einer Demonstration gegen Rechtsextreme in Dresden
       vorgeworfen. [4][Deswegen muss er sich vor Gericht verantworten].
       
       16 Jun 2013
       
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