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       # taz.de -- Verfassungsschutzbericht 2012: Warnung vor neuen Rechtsterroristen
       
       > Die Verfassunggschützer sehen die Gefahr von Nachahmern des NSU. Die
       > Szene ist gewaltbereit und hätte eine hohe Affinität zu Waffen und
       > Sprengstoff.
       
   IMG Bild: Beate Zschäpe, Mitglied des NSU, vor Gericht
       
       BERLIN dpa | Der Verfassungsschutz sieht auch nach der Aufdeckung der
       rechtsextremen Terrorzelle NSU weiter eine [1][potenzielle Gefahr durch
       Rechtsterroristen]. Angesichts der hohen Gewaltbereitschaft in der Szene
       sei die Existenz weiterer rechtsterroristischer Strukturen zumindest
       möglich, heißt es im Verfassungsschutzbericht 2012, der am Dienstag in
       Berlin offiziell vorgestellt wird.
       
       Denkbar sei, dass potenzielle Nachahmer auf den Plan gerufen würden. Die
       Affinität von Rechtsextremen zu Waffen und Sprengstoff stelle eine latente
       Gefährdung dar. Die Verfassungsschützer ordneten der rechten Szene im
       vergangenen Jahr 22.150 Anhänger zu (im Jahr 2011: 22.400; im Jahr 2010:
       25.000). Annähernd jeder zweite Rechtsextreme sei als gewaltbereit
       einzustufen, heißt es im Bericht.
       
       Der Terror des „Nationalsozialistischen Untergrunds“ hatte eine neue
       Dimension an Gefahren aus der rechten Szene aufgezeigt. Der rechtsextremen
       Gruppe werden zwischen den Jahren 2000 und 2007 zehn Morde zur Last gelegt
       – an neun türkisch- und griechischstämmigen Kleinunternehmern und einer
       Polizistin. Das Terrortrio flog erst Ende 2011 auf. Polizei und
       Nachrichtendienste waren der Gruppe über Jahre nicht auf die Spur gekommen.
       Die Versäumnisse in dem Fall stürzten den [2][Verfassungsschutz in eine
       schwere Krise].
       
       Der Präsident des Bundesamts für Verfassungsschutz, Hans-Georg Maaßen,
       stellt den aktuellen Bericht seiner Behörde am Dienstag in Berlin gemeinsam
       mit Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) vor. Die Aufstellung
       umfasst die gesammelten Erkenntnisse des Inlandsgeheimdienstes aus dem
       vergangenen Jahr und gibt einen Überblick über die extremistischen
       Bestrebungen in Deutschland.
       
       Die Verfassungsschützer registrierten wachsende Mitgliederzahlen bei
       islamistischen Organisationen: Diese Gruppierungen haben in Deutschland
       2012 mehr als 42.000 Mitglieder gehabt, so der Verfassungsschutz. Ein Jahr
       zuvor seien es 38.080 gewesen. Die Bewegung der radikal-islamischen
       Salafisten sei von 3800 (Jahr 2011) auf 4500 Anhänger gewachsen.
       
       11 Jun 2013
       
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