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       # taz.de -- Britisches Oberhaus stimmt Homoehe zu: Homohochzeiten jetzt geadelt
       
       > Das britische Gesetz zur Einführung der Ehe für Homosexuelle hat auch das
       > Oberhaus passiert. Nun kann es im kommenden Jahr in Kraft treten.
       
   IMG Bild: Dürfen vielleicht bald auch heiraten: Polizisten bei der Gay Pride in London 2007
       
       LONDON afp | Das britische Oberhaus hat sich am späten Dienstag für die
       Einführung der Ehe für Homosexuelle ausgesprochen. Ein Antrag von Gegnern
       des Gesetzesvorhabens, nach dem sich Schwule und Lesben standesamtlich
       trauen lassen dürfen, die Vorlage nicht weiter zu beraten, wurde mit 390 zu
       148 Stimmen abgelehnt. Nach dem Abschluss der weiteren Beratungen im
       Oberhaus könnte das Gesetz nach derzeitigen Regierungsplänen zur Mitte des
       kommenden Jahres in Kraft treten.
       
       Das Gesetzesvorhaben geht auf ein Wahlversprechen der an der Regierung
       beteiligten Liberaldemokraten zurück. Deren Abgeordnete und diejenigen der
       oppositionellen Labour-Partei hatten der Vorlage bereits im Unterhaus
       zugestimmt. Auch in der britischen Gesellschaft gibt es eine Mehrheit für
       das Vorhaben.
       
       Die Abgeordneten der konservativen Tory-Partei von Premierminister David
       Cameron sind jedoch gespalten. Cameron selbst spricht sich deutlich für die
       Neuregelung aus, obwohl sich dies bei seinen Stammwählern nicht gut für ihn
       auswirkt. Bei der Parlamentswahl im Jahr 2015 könnte ihn das Gesetz Stimmen
       kosten.
       
       In Großbritannien können schwule und lesbische Paare seit dem Jahr 2005
       ihre Partnerschaft eintragen lassen und dadurch eheähnliche Privilegien
       erhalten. Den meisten Konfessionen soll nun freigestellt werden, ob sie
       gleichgeschlechtliche Ehen zulassen. In der dominierenden Anglikanischen
       Kirche sollen sie verboten bleiben.
       
       Die Anglikaner erlauben ihren Geistlichen gleichgeschlechtliche
       Partnerschaften, aber keine eingetragenen Partnerschaften oder Ehen. Im
       vergangenen Dezember schlug die britische Regierung vor,
       gleichgeschlechtliche Ehen in kirchlichen Einrichtungen zu gestatten. Doch
       die Kirchen von England und Wales lehnten dies ab.
       
       5 Jun 2013
       
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