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       # taz.de -- EU plant Netzneutralitätsgesetz: Alles soll gleich schnell ankommen
       
       > Die EU-Kommission will verbieten, dass Webdienste zu unterschiedlichen
       > Geschwindigkeiten durchgeleitet werden. Datenpakete zu Sondertarifen
       > sollen weiter möglich sein.
       
   IMG Bild: Sind auch alle gleich? Bunte Datenautobahn.
       
       BRÜSSEL/BERLIN dpa | Die EU-Kommission will den Grundsatz der
       Netzneutralität europaweit zum Gesetz machen. Das Internet brauche
       Wettbewerb, Transparenz und Auswahlmöglichkeiten für Verbraucher, betonte
       die zuständige Kommissarin Neelie Kroes am Dienstag [1][in einer Rede] vor
       EU-Parlamentariern. Netzneutralität bedeutet, dass alle Daten im Netz
       gleich behandelt, dass keine Web-Anbieter beim Transport der Datenpakete
       bevorzugt oder benachteiligt werden.
       
       Damit dürften zum Beispiel Telekommunikationsanbieter die konkurrierenden
       Internet-Telefoniedienste in ihren Netzen nicht mehr behindern, wie Kroes,
       die EU-Kommissarin für die Digitale Agenda, betonte. Zugleich sollen die
       Telekom-Firmen nach Vorstellungen der EU weiterhin die Möglichkeit haben,
       unterschiedliche Surf-Geschwindigkeiten oder Datenpakete zu gesonderten
       Tarifen anzubieten.
       
       In Deutschland wurde über Netzneutralität zuletzt im Zusammenhang mit den
       Plänen der Deutschen Telekom für eine Tempo-Bremse im Festnetz diskutiert.
       Sie will ab 2016 teurere Flatrates anbieten oder die Surf-Geschwindikeit
       kappen, wenn die festgelegte Obergrenze bei der Datenmenge überschritten
       wird. Zugleich hatte die Telekom angekündigt, dass der hauseigene
       Fernsehdienst Entertain nicht bei der Berechnung des Datenverbrauchs
       berücksichtigt werden solle.
       
       Deshalb warfen ihr Kritiker einen Verstoß gegen die Netzneutralität vor.
       Seit Wochen dauert der Protest gegen das jetzt [2][als „Drosselkom“
       attackierte] Unternehmen an. Die Telekom erklärt, Entertain sei ein
       gesondert regulierter und bezahler Mediendienst und könne deswegen anders
       als Online-Videoangebote behandelt werden.
       
       4 Jun 2013
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] http://europa.eu/rapid/press-release_SPEECH-13-498_en.htm
   DIR [2] http://twitter.com/drosselkom
       
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