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       # taz.de -- EU-Kommissarin zu Roaming-Gebühren: Mit Flatrate ins Ausland
       
       > EU-Kommissarin Neelie Kroes will, dass Mobilfunk-Kunden fürs Roaming
       > nicht zusätzlich zahlen müssen. Doch der Zeitplan ist knapp.
       
   IMG Bild: Fotografieren ist noch kostenlos. Doch das Bild zu verschicken, kann teuer werden.
       
       BERLIN taz | Für Reisende ist es ein Ärgernis – und dazu eines, das sehr
       teuer werden kann: Roaming-Gebühren, die bei Telefonaten oder der
       Internet-Nutzung über das Handy im Ausland anfallen. Nachdem die
       EU-Kommission in den vergangenen Jahren bereits eine Deckelung der Preise
       durchgesetzt hat, fordert die zuständige Kommissarin Neelie Kroes nun einen
       größeren Schritt: Sie will die Roaming-Gebühren ganz abschaffen.
       
       „Gerade in einem Bereich wie der Telekommunikation gibt es keinen Platz für
       Grenzen“, sagte Kroes in einer [1][Rede] vor dem zuständigen
       Parlamentsausschuss am Donnerstag. Europa solle in dieser Hinsicht zu einem
       gemeinsamen Markt werden. Die Kommissarin schlug vor, ein entsprechendes
       Gesetzespaket um Ostern nächsten Jahres zu verabschieden.
       
       „Der Vorschlag, die Roaming-Gebühren ganz abzuschaffen, ist der logische
       nächste Schritt“, sagt Lina Ehrig, Referentin Telekommunikation beim
       Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv). Für den Verbraucher würde das
       nicht nur zu niedrigenen Kosten, sondern auch zu mehr Transparenz führen.
       
       Denn derzeit sei für Kunden oft nicht auf den ersten Blick klar, wie viel
       sie im Ausland für welchen Dienst zahlen müssen. Den Zeitplan der
       Kommissarin hält Ehrig allerdings für ehrgeizig. „Aber das hat sicher auch
       etwas mit der anstehenden Europawahl zu tun.“ Das Europäische Parlament
       wird im kommenden Mai neu gewählt.
       
       Zuletzt waren im Juli vergangenen Jahres [2][neue Obergrenzen] in Kraft
       getreten. Aktuell darf, wer mit seinem Handy mit heimischer SIM-Karte im
       EU-Ausland telefoniert, pro Minute höchstens mit 29 Cent zur Kasse gebeten
       werden, ankommende Anrufe dürfen bis zu acht Cent kosten. Wer im Internet
       surft oder mails herunterlädt, zahlt maximal 70 Cent pro Megabyte. Dazu
       kommt immer die je nach Land unterschiedlich hohe Mehrwertsteuer. Summieren
       sich die Gebühren auf 50 Euro, erhält der Nutzer eine Nachricht.
       
       Die Preise gelten unabhängig davon, ob mit dem Kunden über einen Vertrag
       abgerechnet wird oder er eine Prepaid-Karte im Handy hat. Ausgenommen sind
       Sondertarife. Auch außerhalb des EU-Auslands – also etwa in der Schweiz
       oder der Türkei – greift die Deckelung nicht.
       
       31 May 2013
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] http://europa.eu/rapid/press-release_SPEECH-13-484_en.htm
   DIR [2] http://ec.europa.eu/information_society/activities/roaming/tariffs/index_en.htm
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Svenja Bergt
       
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