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       # taz.de -- Vetternwirtschaft in der CSU: Weitere Namen veröffentlicht
       
       > Die CSU veröffentlicht die Namen von 16 Abgeordneten, die vor Abschaffung
       > der „Altfallregelung“ im Jahr 2000 noch Verwandte einstellten.
       
   IMG Bild: Die bayerische Landtagspräsidentin Barbara Stamm (CSU) veröffentlicht 16 Namen.
       
       MÜNCHEN taz | Gestern veröffentlichte Bayerns Landtagspräsidentin
       [1][Barbara Stamm] (CSU) eine namentliche Liste aller bayerischen
       Landtagsabgeordneten, die Ende 2000 ihre Ehefrauen oder Kinder eingestellt
       hatten, um noch von der umstrittenen „Altfallregelung“ zu profitieren.
       
       Sechzehn Namen stehen auf der Liste. Zwölf davon gehören zur CSU, vier zur
       SPD. Darunter die beiden Kabinettsmitglieder Bernd Sibler, (CSU),
       Staatssekretär im Staatsministerium für Unterricht und Kultur und Gerhard
       Eck (CSU), Staatssekretär im Innenministerium. Aus den Reihen der SPD trat
       gestern zudem der Parlamentarische Geschäftsführer Harald Güller zurück.
       
       Obwohl bereits über ein Verbot solcher Jobs diskutiert wurde, hatten sie
       die Beschäftigungsverhältnisse mit neu abgeschlossenen Verträgen zu
       Altfällen deklariert, um von der Ausnahmeregelung zu profitieren. Dadurch
       war die Zahl der Abgeordneten mit Familienjobs zwischen den Jahren 1999 und
       2000 von 63 auf 79 gestiegen.
       
       Im Dezember 2000 beschloss der Bayerische Landtag dann mit den Stimmen
       aller Fraktionsmitglieder, die Beschäftigung von Ehegatten und Verwandten
       ersten Grades zu verbieten. Nur bereits bestehende
       Beschäftigungsverhältnisse durften beibehalten werden.
       
       Wie die Liste belegt, haben insgesamt acht Abgeordnete Familienmitglieder
       eingestellt, nachdem im Mai 2000 in der so genannten Interfraktionellen
       Arbeitsgruppe des Bayerischen Landtags bereits über die Abschaffung beraten
       wurde.
       
       [2][Der Partei] allerdings scheint die Affäre mit Blick auf die
       Bundestagswahl im Herbst keineswegs schaden. Nach einer Forsa-Erhebung für
       das Magazin Stern käme die CSU derzeit auf 46 Prozent – und könnte damit in
       Bayern allein regieren.
       
       28 May 2013
       
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