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       # taz.de -- IMK-Chef bremst Hans-Peter Friedrich: Mehr Besonnenheit ist gefragt
       
       > Der SPD-Politiker Boris Pistorius kritisiert die „reflexartigen
       > Forderungen“ des Bundesinnenministers. Der sei zu unüberlegt zur Stelle
       > mit der Forderung nach Überwachung.
       
   IMG Bild: Ein wenig grimmig hat Hans-Peter Friedrich (re.) Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius im Blick
       
       HANNOVER dpa | Der Vorsitzende der Innenministerkonferenz, Boris Pistorius
       (SPD), hat Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich zu mehr Besonnenheit
       aufgefordert. „Mir wäre wichtig, wenn er künftig zu etwas mehr Ruhe bei der
       Beurteilung von Sachfragen kommt“, sagte der SPD-Politiker der Deutschen
       Presse-Agentur vor dem Treffen der Innenminister in Hannover.
       
       In der Vergangenheit seien Friedrichs „reflexartige Forderungen“ etwa zur
       Fluggastdatenauswertung oder mehr Videoüberwachung nach den
       Bombenanschlägen von Boston „nur wenig hilfreich“ gewesen.
       
       Am Mittwoch beginnt in Hannover die Frühjahrskonferenz der Innenminister.
       Friedrich stellt seinen Kollegen aus den Ländern dann unter anderem seinen
       Bericht zur Sicherheitslage in Deutschland vor.
       
       „Wie wir alle wissen, lebten die Bostonattentäter schon seit Jahren in den
       USA und trotz entsprechender Überwachungssysteme zu Fluggastdaten konnten
       die Taten nicht verhindert werden“, sagte der niedersächsische Ressortchef.
       Friedrich müsse sich deshalb die Frage stellen, was er mit seinen
       Forderungen erreichen wolle, „mehr Sicherheit oder einfach mehr
       Überwachung“. Politiker dürften „nicht gleich immer schwarz-weiß Kategorien
       bedienen“.
       
       Das gelte auch für Friedrichs Forderung, Salafisten aus Deutschland
       auszuweisen. „Da müssen wir die Balance wahren und dürfen nicht durch
       vermeintlich populistische Forderungen eine verschärfte Diktion
       reinbringen“, sagte Pistorius. In Deutschland geborene Salafisten, die sich
       dem Dschihad anschlössen, könnten ohnehin nicht abgeschoben werden, weil
       sie Deutsche seien.
       
       18 May 2013
       
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