# taz.de -- Untersuchung zu E-Zigaretten: Gefährlicher Nebel
> E-Zigaretten sollen Rauchern beim Aufhören helfen. Das Deutsche
> Krebsforschungszentrum sieht mehr Gefahren als Nutzen.
IMG Bild: Auch nicht besser als Tabakrauchen: E-Zigaretten in der Kritik
BERLIN taz | Elektronische Zigaretten sollen eine gesündere Alternative zu
herkömmlichen Zigaretten sein – so zumindest sehen es die Hersteller und
Händler. Das Deutsche Krebsforschungszentrum in Heidelberg teilt diese
Auffassung allerdings nicht.
Am Dienstag stellte das Zentrum in Berlin den Report „Elektrische
Zigaretten – ein Überblick“ vor. In internationalen Studien hatte man die
Produktqualität von E-Zigaretten, mögliche Gesundheitsauswirkungen und den
Nutzen zur Rauchentwöhnung untersucht.
Das Fazit des Reports: E-Zigaretten sind nicht ungefährlich. Eine genaue
Einschätzung des Risikos sei aufgrund unzureichender Erkenntnisse jedoch
noch nicht möglich. Konsens besteht laut Krebsforschungszentrum jedoch
darin, dass E-Zigaretten besser reguliert werden müssen.
„Das ist nicht einfach Wasserdampf, sondern ein Chemikaliengemisch“, sagt
die Autorin und Leiterin der Stabsstelle Krebsprävention, Dr. Martina
Pötschke-Langer. Pötschke-Langer bemängelt, dass bestimmte Inhaltsstoffe
die Atemwege reizen und sich teilweise krebserregende Substanzen im Nebel
befinden. Elektrische Zigaretten wiesen zudem häufig technische Mängel auf
oder Inhaltsstoffe würden falsch deklariert.
## E-Zigaretten als Arzneimittel?
Das Deutsche Krebsforschungszentrum fordert, wie bereits von der
Europäischen Kommission vorgeschlagen, E-Zigaretten als Arzneimittel zu
führen. Dafür müssten bessere Qualitätsstandards festgelegt und eingehalten
werden.
Philip Drögemüller vom Verband der eZigaretten-Händler (VdeH) kann diese
Forderungen nicht nachvollziehen: „E-Zigaretten sind eine deutlich weniger
schädliche Alternative zur Tabakzigarette und sollten daher frei zugänglich
sein.“
Dürften die E-Zigaretten zukünftig nur noch in Apotheken verkauft werden,
so würde damit eine Vielzahl der Nutzer zurück zur herkömmlichen Zigarette
getrieben werden. Denn die Hersteller bräuchten allein drei Jahre, um eine
entsprechende Lizenz zu erlangen.
Diese unterschiedlichen Auffassungen spiegeln sich auch in einem laufenden
Rechtsstreit wider. In Deutschland hat das Bundesinstitut für Arzneimittel
und Medizinprodukte (BfArM) elektronische Zigaretten als
zulassungspflichtiges Arzneimittel eingestuft. Ein Händler hat gegen diese
Entscheidung jedoch Klage eingereicht
14 May 2013
## AUTOREN
DIR Jasmin Kalarickal
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