URI: 
       # taz.de -- Verstoß gegen das Wahlgesetz: Ahmadinedschad soll vor Gericht
       
       > Der Wächterrat im Iran strebt ein Verfahren gegen den scheidenden
       > Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad an. Dieser soll gegen das Wahlgesetz
       > verstoßen haben.
       
   IMG Bild: Ihm droht Ärger: Mahmud Ahmadinedschad
       
       DUBAI rtr | Der iranische Wächterrat will den scheidenden Präsidenten
       Mahmud Ahmadinedschad wegen Verstoßes gegen das Wahlgesetz vor Gericht
       bringen. Der aus Geistlichen und Juristen bestehende Rat informierte die
       Justiz laut einem Sprecher am Montag darüber, dass Ahmadinedschad seinen
       Vertrauten Esfandiar Rahim Maschaie am Samstag bei Anmeldung seiner
       Kandidatur für das Präsidentenamt ins Innenministerium begleitet hatte.
       
       Das iranische Wahlgesetz verbietet jedoch, dass Vertreter des Staates einen
       bestimmten Kandidaten fördern. Zudem dürfen staatliche Mittel nicht zur
       Unterstützung eines Bewerbers eingesetzt werden. Damit droht
       Ahmadinedschad, der selber nicht wieder zur Wahl antreten darf, seine
       Möglichkeiten zur Einflussnahme auf den künftigen politischen Kurs des
       Landes zu verlieren.
       
       Der Vorstoß des Präsidenten, einen Kandidaten für die Wahl einzuführen, sei
       kriminell, erklärte der Sprecher des Wächterrates, Abbas Ali Kadchodai,
       nach dem Bericht des Nachrichtenportals Chabaronline. Ahmadinedschads
       Verhältnis zum geistlichen Oberhaupt Ajatollah Ali Chamanei gilt als
       angespannt.
       
       Bereits als Bewerber anerkannt ist der Chefunterhändler bei den
       internationalen Atomgesprächen, Said Dschalili. Er gilt als konservativer
       Hardliner und Verbündeter Chameneis. Am Wochenende hatte nach
       Medienberichten der frühere iranische Staatschef Akbar Hashemi
       Rafsandschani überraschend seine Kandidatur angemeldet. Er war von 1989 bis
       1997 Präsident des Iran. Er dürfte einige Stimmen aus dem Reformerlager auf
       sich vereinigen.
       
       Chamenei wie Ahmadinedschad gehören dem konservativen Lager an, das sich
       2009 mit der umstrittenen Wiederwahl Ahmadinedschads gegen die Reformer
       durchgesetzt hatten. Nach dem Wahlen es es zu den schwersten Unruhen seit
       der Revolution 1979 gekommen.
       
       13 May 2013
       
       ## TAGS
       
   DIR Schwerpunkt Iran
   DIR Wahlrecht
   DIR Mahmud Ahmadinedschad
   DIR Schwerpunkt Iran
   DIR Schwerpunkt Iran
   DIR Golfstaaten
   DIR Schwerpunkt Iran
   DIR Schwerpunkt Syrien
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
   DIR Präsidentenwahlen im Iran: Ahmadinedschad sieht sich als Opfer
       
       Der Wächterrat siebt die Kandidaten aus. Betroffen ist auch der Favorit des
       Amtsinhabers. Expräsident Rafsandschani wird ebenfalls abgelehnt.
       
   DIR Wahlen im Iran: Rafsandschani darf nicht mitmachen
       
       Ein Sieg für die religiösen Kräfte noch vor der Wahl: Der iranische
       Wächterrat hat Rafsandschani abgelehnt. Nun treten sieben Konservative und
       nur ein Reformer an.
       
   DIR Bahreins Opposition: Zauberformel Iran
       
       Die Sicherheitsberater kommen aus den USA, die Polizisten aus Pakistan:
       Bahreins Königshaus traut dem eigenen Volk nicht. Zu Recht, denn es
       protestiert täglich.
       
   DIR Präsidentschaftswahl im Iran: Rafsandschani tritt wieder an
       
       Irans früherer Präsident Akbar Haschemi Rafsandschani tritt wieder als
       Präsidentschaftskandidat an. Nun könnte es zu einem Zweikampf mit dem
       Ahmadinedschad-Lager kommen.
       
   DIR Israelischer Luftangriff in Syrien: Entwarnung aus Damaskus
       
       Nach dem israelischen Raketenbeschuss von Syrien blieb der Gegenangriff
       aus. Das Interesse von Assad an einem Zweifrontenkrieg scheint begrenzt zu
       sein.