# taz.de -- Schikane auf dem Weg zur „Re:publica“: Drei Tage Haft
> Auf seinem Weg zur Berliner Internetkonferenz wurde ein Aktivist aus
> Madagaskar abgefangen. Statt auf der „Re:publica“ landete er erstmal in
> Abschiebehaft.
IMG Bild: Andriankoto Harinjaka Ratozamanana mit Christian Gmelin von der GIZ und der Menschenrechtsbeauftragte Markus Löning.
BERLIN dpa | Ein Internet-Aktivist aus Madagaskar hat auf der Reise zur
Internetkonferenz re:publica in Berlin drei Tage lang in französischer
Abschiebehaft verbringen müssen. Erst nach einer Intervention der deutschen
Botschaft in Paris und der Konferenzveranstalter konnte Andriankoto
Harinjaka Ratozamanana noch rechtzeitig vor Ende der Konferenz in Berlin
eintreffen.
Er sei froh, dass dies noch möglich gewesen sei, sagte der
Menschenrechtsbeauftragte der Bundesregierung Markus Löning (FDP) am
Mittwoch bei einem Zusammentreffen mit Harinjaka. „Das ist bei der Einreise
dumm gelaufen“.
Harinjaka sagte, er sei am Freitag bei der Zwischenlandung seines
Air-France-Flugs in Paris festgehalten und nach Papieren und seiner
Hotelreservierung gefragt worden. Obwohl er alle Dokumente bei sich geführt
habe, sei er inhaftiert worden.
Ein Problem sei gewesen, dass er seine Hotelbestätigung für Berlin nur in
elektronischer Form und nicht ausgedruckt bei sich gehabt habe. „Ich bin
sehr enttäuscht vom Stand des E-Governments in Europa“, sagte Harinjaka.
Sein Visum habe alle wesentlichen Daten über ihn enthalten. „Da sind wir in
Afrika vielleicht manchmal schon weiter“.
Nach der Intervention aus Deutschland wurde der Internet-Aktivist am
Montagabend freigelassen. „Weil ich am Abend keinen Flug nach Berlin mehr
bekommen habe, musste ich die Nacht auf dem Flughafen Charles de Gaulle
verbringen“, sagte Harinjaka, der in Frankreich studiert hat. Der
Flughafenpolizei warf er vor, ihn nicht korrekt behandelt zu haben.
„Ich bin nach Berlin gekommen, um über meine Erfahrungen mit
Technologie-Zentren in Afrika zu sprechen und zu lernen, wie
Internet-Technologie in Europa verwendet wird. Die Inhaftierung in Paris
war eine sehr schlechte Erfahrung, auch dabei habe ich viel gelernt.“
8 May 2013
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