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       # taz.de -- Diskussion um Fracking-Regelungen: Angst vor Chemie im Bodensee
       
       > Eine bundesweite Regelung soll Fracking erschweren, doch vielen reicht
       > das noch nicht. So wäre nach der aktuellen Regelung der Bodensee nur
       > teilweise geschützt.
       
   IMG Bild: „Der Schutz des Trinkwassers habe Priorität“, so Baden-Württembergs CDU-Landeschef Thomas Strobl.
       
       BERLIN dpa | Die Sorge um das Trinkwasser aus dem Bodensee könnte zu einer
       weiteren Verschärfung des Gesetzentwurfs für die [1][Gasförderung aus
       tiefen Gesteinsschichten] führen. „Der Bodensee und Fracking vertragen sich
       nicht“, sagte der Konstanzer CDU-Abgeordnete [2][Andreas Jung] am Dienstag
       der Nachrichtenagentur dpa. Um den Bodensee sei nur die Hälfte der Gebiete
       als Wasserschutzgebiete ausgewiesen.
       
       Und nur diese sollen dem Entwurf von Umwelt- und Wirtschaftsministerium
       zufolge für das Fracking tabu sein. Besonders CDU-Abgeordnete aus
       Baden-Württemberg pochen auf eine Nachbesserung, das Bodenseewasser
       versorge fünf Millionen Menschen. Daher müssten Bohrungen auch in
       oberirdischen Einzugsgebieten von Seen und Talsperren verboten sein,
       forderte Jung. Dieser Punkt solle noch in die geplante Änderung des
       Paragrafen 52 des Wasserhaushaltsgesetzes eingearbeitet werden.
       
       [3][Kritiker warnen vor Risiken] durch eingesetzte Chemikalien für das
       Trinkwasser. Bei der neuen Fördertechnik wird mit hohem Druck unter Einsatz
       von Wasser, Sand und Chemikalien das Gestein aufgebrochen, damit das Gas
       durch feine Risse großflächig entweichen kann. SPD und Grüne sind für ein
       Verbot, bis ein Einsatz ohne giftige Chemikalien möglich ist. Die [4][Linke
       will ein Komplettverbot] von Fracking für ganz Deutschland.
       
       Am 15. Mai soll der Entwurf von der schwarz-gelben Koalition in den
       Bundestag eingebracht werden. Bisher gibt es keine Regelung, so dass
       theoretisch überall Anträge gestellt werden könnten. De Facto gilt eine Art
       Moratorium bis zu einer Einigung.
       
       Auch Baden-Württembergs CDU-Landeschef Thomas Strobl pocht auf eine
       Verschärfung. Denn der Schutz des Trinkwassers habe Priorität. Die
       Organisation Campact, der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland
       (BUND), der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) und das
       Bürgerbündnis „[5][Gegen Gasbohren]“ forderten am Dienstag die
       Bundesregierung auf, die Gasfördermethode zu verbieten. Nach einer
       Emnid-Umfrage würden 66 Prozent der Befragten ein Verbot befürworten, zudem
       hätten 150 000 Menschen im Internet den Appell „[6][Fracking stoppen]“
       unterzeichnet, erklärten die Fracking-Gegner.
       
       7 May 2013
       
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