URI: 
       # taz.de -- Hoffnungslose Piraten: „Uns fehlt die Kraft“
       
       > Piratenchef Bernd Schlömer blickt vor dem Parteitag wenig zuversichtlich
       > in die Zukunft. Andere wenden sich gegen den verjagten Ponader.
       
   IMG Bild: Nach monatelangem Streit tritt Ponader (re.) nun ab. Hier neben Parteichef Schlömer in Bochum.
       
       Vor dem Bundesparteitag der Piraten in Neumarkt ist die Partei aufgrund
       ihres anhaltenden Umfragetiefs und ihrer Personalquerelen schwer
       demotiviert. "Uns fehlt die Kraft und die Motivation für den Wahlkampf",
       sagte Parteichef Bernd Schlömer der taz.am wochenende. Er hoffe aber, das
       das noch komme.
       
       Der scheidende Politische Geschäftsführer Johannes Ponader macht auch die
       Kommunikationsform der Piraten dafür verantwortlich, dass sie es etwa nicht
       geschafft haben, das Thema Arbeit erfolgreich zu besetzen. „Wir hätten uns
       in der Partei auf diese Hartz-IV-Debatte vorbereiten müssen, wir hätten
       besser kommunizieren müssen, nicht immer über Twitter“, sagte Ponader der
       taz.am wochenende.
       
       Ponaders Parteikollegen dagegen sehen auch in dessen Person eine Ursache
       für die Schwierigkeiten der Piraten. „Wir Piraten haben ihm nichts zu
       verdanken“, sagte der Bundesvorsitzende Bernd Schlömer. Er hatte in einem
       Interview vorgeschlagen, Ponader solle doch einfach mal arbeiten gehen.
       
       ## Die Note Sechs für Ponader
       
       „Johannes hat uns unglaublich geschadet“, sagte der bayerische Piratenchef
       Stefan Körner der taz.am wochenende. Er hatte Ponader in einem Interview
       zum Rücktritt aufgefordert.
       
       „Ich möchte mich zu Ponader nicht mehr äußern“, sagte Christopher Lauer,
       Berliner Fraktionschef. Er hatte Ponader eine SMS mit der Drohung
       geschickt, er solle endlich gehen, sonst „knallt es ganz gewaltig“.
       
       Johannes Ponader war wegen seiner ständigen Alleingänge von immer mehr
       Piraten angegriffen worden. Zuletzt hatten ihm bei einer Abstimmung die
       Hälfte der Mitglieder die Note 6 gegeben.
       
       "Vielleicht war ich zu blauäugig, vielleicht habe ich Fehler gemacht",
       sagte Ponader selbst. Er fühle sich ausgebrannt. „Jetzt mache ich erst mal
       Urlaub. Aus der Partei zurückziehen werde ich mich aber nicht.“
       
       Die taz.am wochenende hat Johannes Ponader seit Juli 2012 in seinem Amt
       begleitet. Das Porträt „Der Gescheiterte“, das von ihm und dem Abstieg der
       Piratenpartei erzählt, lesen Sie in der [1][Ausgabe vom 4./5. Mai 2013].
       
       4 May 2013
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] http://bit.ly/17vqaM6
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Emilia Smechowski
       
       ## TAGS
       
   DIR Piraten
   DIR Piratenpartei
   DIR Parteitag
   DIR Abstieg
   DIR Scheitern
   DIR Johannes Ponader
   DIR Bernd Schlömer
   DIR Christopher Lauer
   DIR Stefan Körner
   DIR Polyamorie
   DIR Grundeinkommen
   DIR Hartz IV
   DIR Geschäftsführer
   DIR Piraten
   DIR Piraten
   DIR Piratenpartei
   DIR Piraten
   DIR Piraten
   DIR Piratenpartei
   DIR Piratenpartei
   DIR Piraten
   DIR Piratenpartei
   DIR Piratenpartei
   DIR Piraten
   DIR Bernd Schlömer
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
   DIR Piraten-Fraktionsspitze in Berlin: Christoph Lauer tritt nicht mehr an
       
       Die Piraten-Fraktion im Abgeordnetenhaus will am Dienstag ihre Spitze neu
       wählen. Aus dem Rennen: Noch-Co-Chef Lauer. Er musste sich zuletzt heftige
       Kritik gefallen lassen.
       
   DIR Piraten-Parteitag: Sieben Kandidaten, viele Favoriten
       
       Johannes Ponader gibt das Amt des Politischen Geschäftsführers der
       Piratenpartei auf. Nun soll an der Spitze Ruhe einkehren.
       
   DIR Piraten-Parteitag: Crowd und Rüben
       
       Für die Piraten geht es bei der Bundestagswahl ums Ganze – doch sie quälen
       sich mit dem Spagat zwischen Idealen und politischen Alltagszwängen.
       
   DIR Pirat Bernd Schlömer über Shitstorms: „Man braucht ein dickes Fell“
       
       Parteichef Schlömer traf der Shitstorm nach einem Zitat in der „taz.am
       wochenende“ mit voller Wucht. Offline gehen ist seine Lösung. Und: Dieses
       Interview hat er autorisiert.
       
   DIR Der Abstieg einer Partei: Unter Piraten
       
       Unsere Autorin wollte zu dieser neuen Mitmachpartei. Auf dem Höhepunkt des
       Hypes trat sie ein. Und blieb, als er abflachte. Eine Expedition.
       
   DIR Ponaders Rückzug: Ist jetzt mal Ruhe?
       
       Dass mit Ponaders Rückzug die Querelen in der Parteispitze der Piraten zu
       Ende sind, glauben nur wenige. Wer Nachfolger wird, ist unklar.
       
   DIR Piratenvorstand darf weitermachen: Gut, darüber geredet zu haben
       
       Trotz der verheerenden Parteiumfrage zu Piraten-Chef Ponader wird der
       jetzige Parteivorstand wohl bleiben. Das will die Partei so – und er selbst
       auch.
       
   DIR Online-Abstimmung über Piraten-Politiker: Anonymes Abkotzen
       
       Die Piraten versprachen einen neuen Politikstil. Jetzt hat die Basis
       abgestimmt, wie zufrieden sie mit dem Führungspersonal ist.
       
   DIR Zoff unter Piraten: Drohen für Fortgeschrittene
       
       Seit Tagen sorgt eine Droh-SMS gegen Vorstandsmitglied Johannes Ponader für
       Ärger bei den Piraten. Jetzt kommt es zum Grundsatzstreit.
       
   DIR Piratenvorstand auf Abruf: Ponader ventiliert Neuwahl
       
       Die Piratenpartei kommt auch im Wahljahr nicht zur Ruhe. Der politische
       Geschäftsführer würde gerne eine neue Führung sehen – und vielleicht
       mitmachen wollen.
       
   DIR Bundesparteitag der Piraten: Die etwas andere Grundsatzdebatte
       
       Totalopposition oder sozialliberale Kraft? Auf ihrem Parteitag versuchen
       sich die Piraten zwischen Eigenständigkeit und Professionalität zu
       verorten.
       
   DIR Piraten-Chef Schlömer: Der Bundes-Bernd
       
       Bernd Schlömer repräsentiert eine Partei, die Themen statt Haltungen hat.
       Aber: Wie erklärt man der Öffentlichkeit eine Politik, die es noch gar
       nicht gibt?