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       # taz.de -- Regierung und Opposition in Venezuela: Prügelei im Parlament
       
       > Nachdem der Opposition im Parlament das Rederecht entzogen wurde, kam es
       > zu handfesten Konflikten. Auch der spanische Außenminister wurde
       > beschimpft.
       
   IMG Bild: Der Oppositionelle Julio Borges nach der Parlamentsdebatte.
       
       CARACAS afp | Die seit der umstrittenen Präsidentschaftswahl in Venezuela
       schwelenden Spannungen zwischen Regierung und Opposition haben am Dienstag
       im Parlament zu handfesten Auseinandersetzungen geführt. Nach einer
       Abstimmung, mit der die Mehrheit der Opposition das Rederecht im Parlament
       entzog, sei es zu einer Schlägerei gekommen, berichteten Abgeordnete.
       
       Er sei nicht der Einzige, der geschlagen worden sei, sagte der
       Oppositionsabgeordnete Julio Borges dem Fernsehsender Globovision. Er
       machte Parlamentspräsident Diosdado Cabello persönlich für die Eskalation
       verantwortlich, da dieser den Abgeordneten der Opposition das Rederecht
       verweigert habe.
       
       Cabello hatte den Oppositionsvertretern nach der Abstimmung gesagt, solange
       sie die „Autoritäten“ und „Institutionen“ des Landes nicht anerkennen
       würden, dürften sie im Parlament auch nicht sprechen. Die sozialistische
       Abgeordnete Odalis Monzon widersprach der Darstellung von Borges und sagte
       im Parlamentsfernsehen, sie sei „von den Oppositionsbänken heraus
       angegriffen“ worden.
       
       Am Montag hatte die Wahlkommission eine Teilneuauszählung der umstrittenen
       Präsidentenwahl vom 14. April begonnen. Bei dem Urnengang hatte sich der
       Wunschnachfolger des verstorbenen Präsidenten Hugo Chávez, Nicolás Maduro,
       knapp gegen den oppositionellen Herausforderer Henrique Capriles
       durchgesetzt. Capriles wirft der Regierung aber Fälschung vor und beharrt
       auf einer Neuauszählung aller Stimmen.
       
       Ein Angebot der früheren Kolonialmacht Spanien, zwischen den beiden Seiten
       zu vermitteln, wurde von Maduro am Dienstag vehement zurückgewiesen. „Herr
       Außenminster, verschwinde mit deiner Fresse aus Venezuela. Verschwinde
       einfach, Du unverschämter spanischer Außenminister“, sagte Maduro mit Bezug
       auf José Manuel García Margallo. Für Mittwoch riefen beide Seiten zu
       Großkundgebungen zum 1. Mai auf.
       
       1 May 2013
       
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