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       # taz.de -- NPD-Verbot: Bundestag stellt keinen Antrag
       
       > Der Antrag der SPD-Fraktion, für ein Verbot der NPD vor das
       > Verfassungsgericht zu ziehen, wurde vom Parlament abgelehnt. Zuvor
       > stritten die Parlamentarier darüber.
       
   IMG Bild: Im Bundestag ist man sich nicht einig, ob ein NPD-Verbotsverfahren Chancen hätte.
       
       BERLIN dpa | Der Bundestag wird nicht für ein NPD-Verbot zum
       Verfassungsgericht nach Karlsruhe ziehen. Ein entsprechender Antrag der
       SPD-Fraktion fand am Donnerstag im Parlament keine Mehrheit. Gegen den
       Antrag stimmten 326 Abgeordnete, dafür waren 211. 40 Parlamentarier
       enthielten sich.
       
       Angenommen wurde dagegen ein Antrag der Koalitionsfraktionen, der zur
       Bekämpfung von Rechtsextremismus aufruft. Der Bundesrat hatte Mitte
       Dezember beschlossen, vor dem Bundesverfassungsgericht einen neuen Anlauf
       für ein NPD-Verbot zu starten.
       
       Zuvor hatte SPD-Parlamentsgeschäftsführer Thomas Oppermann eindringlich für
       einen solchen Antrag geworben: „Gegen ihre Feinde dürfen sich Demokraten
       nicht neutral verhalten", sagte Oppermann. Die NPD sei antidemokratisch,
       antisemitisch, ausländerfeindlich und zum Teil gewaltbereit. Die
       rechtsextreme Partei dürfe nicht länger auch noch von der staatlichen
       Parteinfinanzierung profitieren.
       
       Redner von Union und FDP betonten, dass man in der Einschätzung der NPD im
       Parlament nahezu gleicher Auffassung sei. Unions-Fraktionsvize Günter
       Krings (CDU) sagte: „Wir sind uns einig, dass die NPD aus allen Parlamenten
       verschwinden soll.“ Es gehe hier aber um die Erfolgsaussichten eines
       Verbotsverfahrens vor Gericht. Krings hielt der SPD vor, diese hohen Hürden
       eines Verfahrens „fahrlässig“ zu ignorieren.
       
       Auch Volker Beck von den Grünen mahnte zur Vorsicht. Wenn ein
       Verbotsverfahren große Chancen hätte, dann würde alle Parlamentarier „mit
       fliegenden Fahnen Ja sagen“. Aber das Material gegen die Partei werfe nach
       wie vor Fragen auf, die zunächst seriös und sorgfältig zu klären seien. Es
       gehe in der Debatte nicht darum, ob man die NPD verbieten will, sondern ob
       man sie verbieten kann. Ulla Jelpke von den Linken sprach sich dagegen für
       einen Verbotsantrag des Parlaments aus. „Auschwitz gedenken heißt NPD
       verbieten“, sagte Jelpke.
       
       25 Apr 2013
       
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