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       # taz.de -- Videoüberwachung in Deutschland: Friedrich will mehr Geld
       
       > Geht es nach Innenminister Friedrich, werden auch 2014 mehr Mittel für
       > die Ausweitung der Videoüberwachung bereit gestellt. Bei Voßkuhle
       > entschuldigte er sich nicht.
       
   IMG Bild: Er kann so harmlos gucken.
       
       BERLIN afp | Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) hat mehr
       Bundesmittel für die Ausweitung der Videoüberwachung in Deutschland
       angekündigt. „Im Haushalt 2013 haben wir bereits mehr Geld zur Ausweitung
       der Videoüberwachung bereitgestellt“, sagte Friedrich dem Nachrichtenportal
       Spiegel online. „Ich hoffe, dass es gelingt, für den Haushalt 2014 weitere
       Mittel zur Verfügung zu stellen.“
       
       Der Innenminister verteidigte mit Blick auf die Anschläge in Boston seine
       Forderung nach einem stärkeren Einsatz der Videoüberwachung. „Die
       Videoüberwachung ist ein geeignetes Instrument zur Aufklärung und
       Verhinderung weiterer Anschläge. Deshalb sollten wir sie auch in
       Deutschland stärker einsetzen“, sagte der CSU-Politiker. Die Forderung nach
       einer Ausweitung basiere auf „langjähriger polizeilicher Erfahrung und
       sollte eigentlich keine parteipolitische Frage mehr sein“.
       
       Friedrich forderte von der Bahn und den Flughafenbetreibern, sich bei den
       Kosten der Überwachung stärker zu beteiligen. „Sowohl die Erstbeschaffung
       der Kameras mit Aufzeichnungsmöglichkeit, eine gute Auswertung der Bilder
       und der permanente Betrieb ist teuer, und sowohl die Bahn als auch die
       Flughäfen oder ein Schnellrestaurant sollten ein Interesse an mehr
       Sicherheit haben“, sagte Friedrich. Deswegen hoffe er auf einen baldigen
       Konsens bei den Gesprächen.
       
       Friedrich lehnte zudem eine Entschuldigung bei dem Präsidenten des
       Bundesverfassungsgerichts, Andreas Voßkuhle, ab. Dessen Plädoyer für mehr
       Besonnenheit in der Sicherheitsdebatte hatte Friedrich indirekt scharf
       kritisiert. „Ich habe niemanden persönlich angegriffen“, sagte der
       Innenminister. Er habe lediglich „appelliert, dass jemand, der
       Bundespolitik machen will, für den Bundestag kandidieren soll“.
       
       Mit Blick auf Voßkuhle hatte Friedrich am Dienstag gesagt: „Wenn
       Verfassungsrichter Politik machen wollen, mögen sie bitte für den Bundestag
       kandidieren.“ Er bezog sich damit auf ein Interview Voßkuhles mit der Welt
       am Sonntag, in dem dieser vor überzogenen Reaktionen auf den Terroranschlag
       in Boston gewarnt hatte. Bei dem Anschlag mit offenbar islamistischen
       Hintergrund waren am 15. April drei Menschen getötet und 264 weitere
       verletzt worden.
       
       25 Apr 2013
       
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