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       # taz.de -- US-Justiz ermittelt gegen Novartis: Verkaufs-Boni für die Pillendealer
       
       > Der Pharmakonzern Novartis soll Apotheker bestochen haben, damit diese
       > ein Medikament besonders empfehlen. Die Schweizer Firma bestreitet die
       > Vorwürfe.
       
   IMG Bild: War bereits 2010 im Fokus der US-Justiz: der Schweizer Pharmakonzern Novartis.
       
       NEW YORK afp | Die Justiz in den USA hat Ermittlungen gegen den
       [1][Schweizer Pharmakonzern Novartis] eingeleitet. Der Konzern stehe unter
       dem Verdacht, Apotheker bestochen zu haben, damit sie ein bestimmtes
       Novartis-Präparat verschreiben, teilte der Generalstaatsanwalt von New York
       am Dienstag (Ortszeit) mit. Novartis versprach demnach rund 20 Apothekern
       illegale Rückvergütungen, wenn sie ihre Kunden zur Verwendung des
       Medikaments [2][Myfortic] überredeten.
       
       Die Apotheker gaben Myfortic laut Staatsanwaltschaft an tausende Patienten
       nach Transplantationen aus. Im Gegenzug hätten sie durch „einen
       'Bonusrabatt' in Höhe von fünf Prozent der jährlichen Verkäufe von
       Myfortic“ erhalten.
       
       Diese Zahlungen seien „Schmiergeld in Form von Rabatten und Angeboten“
       gewesen. In Folge habe Novartis vom US-Gesundheitsprogramm für ältere und
       mittellose Menschen Erstattungen im zweistelligen Millionenbereich
       erhalten. Novartis wies die Vorwürfe auf Nachfrage zurück und will sich
       nach eigenen Angaben gegen die Anschuldigungen „wehren“.
       
       [3][Die US-Justiz war bereits 2010 gegen den Schweizer Konzern
       vorgegangen]. Dabei ging es um die illegale Vermarktung eines Medikaments
       gegen Epilepsie. Die Ermittlungen wurden schließlich gegen die Zahlung von
       422,5 Millionen Dollar (324,5 Millionen Euro) eingestellt.
       
       Derweil hat der Schweizer Pharmakonzern hat im ersten Quartal 2013 mehr
       verdient als im Jahr zuvor. Unter dem Strich standen Ende März 2,42
       Milliarden Dollar Gewinn, teilte der Basler Arzneimittelhersteller am
       Mittwoch mit. Das sind sieben Prozent mehr als vor einem Jahr, der Konzern
       verdiente damit aber weniger gut als von Analysten erwartet. Diese hatten
       im Schnitt mit 2,52 Milliarden Dollar gerechnet.
       
       24 Apr 2013
       
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   DIR [1] http://www.novartis.de/index.shtml
   DIR [2] http://www.myfortic.com/index.jsp
   DIR [3] http://www.nzz.ch/aktuell/wirtschaft/uebersicht/pharmabranche-zahlt-in-den-usa-milliarden-an-bussgeldern-1.8742833
       
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