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       # taz.de -- Protest gegen Nahrungsmittel-Spekulation: Xanadu in der Deutschen Bank
       
       > Weil die Deutsche Bank nicht daran denkt, mit Spekulationen auf
       > Nahrungsmittel aufzuhören, haben AktivistInnen anlässlich des „Tags der
       > Landlosen“ die Filiale am Domshof gestürmt.
       
   IMG Bild: So bunt gehts selten zu bei der Deutschen Bank: 30 AktivistInnen des Netzwerks Afrique-Europe-Interact protestieren tanzend gegen Spekulations-Geschäfte auf Nahrungsmittel.
       
       Die MitarbeiterInnen der Deutschen Bank am Domshof waren sichtlich
       überfordert – schließlich singen nicht alle Tage bunt angezogene Menschen
       lauthals den selbst gedichteten Song „Widerstand“ über die Melodie von
       Olivia Newton John‘s Hit „Xanadu“ und tanzen dazu mitten in der Filiale.
       
       Die Flashmob-TeilnehmerInnen, AktivistInnen des Netzwerks
       Afrique-Europe-Interact, waren aus genau dem gleichen Grunde „zu Besuch“
       bei der Deutschen Bank wie vor genau einem Jahr schon einmal, nämlich
       anlässlich des „Internationalen Tags der Landlosen“. Ihr Protest richtet
       sich gegen die Beteiligung der Deutschen Bank an
       Nahrungsmittel-Spekulationen.
       
       „Die Deutsche Bank steht gemeinsam mit der Allianz-Versicherung“ sagt
       Netzwerk-Aktivist Olaf Bernau, „weltweit an zweiter Stelle bei der
       Spekulation mit Nahrungsmitteln.“ Und sie sei nicht gewillt, dieses
       Geschäft aufzugeben: „Die Commerzbank, die DEKA oder auch die
       Baden-Württembergische Landesbank sind mittlerweile aus diesen obszönen und
       zynischen Geschäften mit Hungerprofiten ausgestiegen, die Deutsche Bank
       denkt jedoch gar nicht daran.“
       
       Dabei habe sie im vergangenen Jahr versprochen, eine Studie zu erstellen
       und ein Gespräch zum Thema Nahrungsmittelspekulationen mit dem Verein
       „Foodwatch“ zu führen. „Das Gespräch hat es nie gegeben“, sagt Bernau, „und
       anstelle einer Studie hat die Bank ein drei- oder vierseitiges Papier mit
       lauter Rechtfertigungen aufgesetzt.“
       
       Die Deutsche Bank bleibt dabei: Nicht nur Co-Vorstandschef Jürgen Fitschen
       sagte im Januar auf der „Grünen Woche“ in Berlin, die Bank wolle weiterhin
       mit Nahrungsmittel-Spekulationen Geld verdienen, sondern auf gestrige
       Nachfrage der taz auch die Pressestelle: Untersuchungen hätten kaum
       stichhaltige Belege für einen Zusammenhang dieser Geschäfte mit dem Hunger
       in der Welt erbracht.
       
       „Zahlreiche renommierte Studien“, sagt indes Bernau, „beweisen das
       Gegenteil.“ Das Thema sei freilich mittlerweile in der Öffentlichkeit
       angekommen, „deswegen gehen wir real davon aus, dass dies ein für uns
       gewinnbarer Kampf ist.“ SCHN
       
       17 Apr 2013
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Simone Schnase
       
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