URI: 
       # taz.de -- Einwanderungsform in den USA: Hunderttausende nicht erwünscht
       
       > Nur Einwanderer, die vor 2012 in die USA kamen, sollen offenbar ihren
       > Status legalisieren dürfen. Ein Kompromiss für die Reform scheint näher
       > zu rücken.
       
   IMG Bild: Sie war früh genug da.
       
       WASHINGTON ap | In den USA zeichnet sich bei der Einwanderungsreform, einem
       der erklärten Topziele von Präsident Barack Obama, ein
       parteienübergreifender Kompromiss ab. Allerdings werden dabei
       möglicherweise Hunderttausende von bereits im Land lebender Einwanderer von
       der Möglichkeit ausgeschlossen, ihren Status zu legalisieren und die
       US-Staatsbürgerschaft zu erwerben.
       
       Wie es in Senatskreisen heißt, sollen nur Einwanderer, die vor dem 31.
       Dezember 2011 ins Land kommen, ihren Status legalisieren und schließlich
       US-Bürger werden können. Wer vor dem Stichtag kam, muss ein einwandfreies
       Führungszeugnis, eine Beschäftigung und eine gewisse finanzielle Stabilität
       nachweisen, hieß es weiter. Die Auflagen würde viele der elf Millionen in
       den USA lebenden Einwanderer ausschließen - nach Schätzung der Senatskreise
       Hunderttausende. Die Vorschläge würden vermutlich in der kommenden Woche
       veröffentlicht.
       
       Eine Gruppe von acht Senatoren beider Parteien erzielte am Donnerstag eine
       Lösung „in allen Fragen“, wie der demokratische Senator Chuck Schumer
       sagte. „Alles, was noch zu tun ist, ist den Entwurf zu schreiben.“
       
       Nach dem, was bisher bekannt wurde, handelt es sich um die umfassendsten
       Änderungen am Einwanderungsrecht seit mehr als einem Vierteljahrhundert. So
       soll im Prinzip der Aufenthalt von elf Millionen in den USA lebenden
       Einwanderern legalisiert und ihnen der Weg zur US-Staatsbürgerschaft
       geebnet werden. Zugleich sollen Kontrollen und Sicherungsanlagen an der
       Grenze zu Mexiko ausgebaut werden. Der rechtliche Status von Arbeitnehmern
       muss von Arbeitgebern über ein elektronisches System verifiziert werden.
       
       Der demokratische Senator Dick Durbin sagte, der Entwurf könnte
       möglicherweise bereits am kommenden Dienstag in den Senat eingebracht
       werden. Zunächst wird sich der Justizausschuss damit befassen, der
       vermutlich Anfang darüber abstimmen könnte. Dann geht die Reform ins
       Senatsplenum.
       
       Etwas ungewisser scheint der Weg im von den Republikanern dominierten
       Repräsentantenhaus. Auch hier arbeiten Abgeordnete beider Parteien an einer
       gemeinsamen Vorlage. Viele Republikaner sind aber dagegen, Einwanderern die
       US-Staatsbürgerschaft zu ermöglichen, die illegal in den USA lebten.
       
       Dennoch ist die Einwanderung im politisch erbittert gespaltenen Kongress
       eines der wenigen Themen, in dem eine Einigung möglich scheint. Nach ihrer
       Niederlage bei der Präsidentenwahl im vergangenen Dezember haben sich die
       Republikaner dem Thema zugewandt, um für hispanische Wähler attraktiver zu
       werden. Diese wichtige Wählergruppe hatte überwiegend Obama unterstützt.
       
       12 Apr 2013
       
       ## TAGS
       
   DIR USA
   DIR Einwanderung
   DIR Barack Obama
   DIR Migration
   DIR Mexiko
   DIR USA
   DIR Einwanderungsreform
   DIR Barbie
   DIR USA
   DIR Barack Obama
   DIR Barack Obama
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
   DIR Künstler im Grenzgebiet Mexiko-USA: Ein gespaltenes Land
       
       La Frontera – eine Wunde zwischen zwei Ländern: die Grenze zwischen den USA
       und Mexiko, die von ihren Künstlern am Leben gehalten wird.
       
   DIR Einwanderungsgesetz in den USA: „Der Senat hat seinen Job gemacht“
       
       Obama ist zufrieden. Der US-Senat hat ein neues Einwanderungsgesetz
       gebilligt. Doch die Republikaner können das Gesetz noch blockieren.
       
   DIR US-Einwanderungsreform: Wer drin ist, hat Glück gehabt
       
       Der US-Senat will über zehn Millionen illegale Immigranten mit Papieren
       ausstatten. Die Gesetzesvorlage sieht aber auch deutlich besser bewachte
       Grenzen vor.
       
   DIR Plastik-Puppe erneut in der Kritik: „Barbie ist eine totale Beleidigung“
       
       Sie hat's nicht leicht zur Zeit. Erst soll Barbie nicht in ihr Berliner
       Dreamhouse ziehen. Und jetzt wirft man der neuen Latino-Version sogar
       Rassismus vor.
       
   DIR Latino-Senator Marco Rubio: Shooting Star der US-Republikaner
       
       Marco Rubio antwortet am Dienstag auf Präsident Barack Obamas Rede zur Lage
       der Nation. Er soll die Partei für Minderheiten wählbar machen.
       
   DIR Kommentar US-Einwanderungsrecht: Und jetzt die Papierlosen!
       
       Obama hat den Wählerauftrag, das Einwanderungsrecht zu reformieren. Doch
       ohne die Republikaner geht nichts – und die sind tief gespalten.
       
   DIR Einwanderungspolitik in den USA: Zeit für ein neues Gesetz
       
       US-Präsident Obama will die Einwanderungsgesetze ändern. In einer
       Grundsatzrede machte er klar: Der Weg zur Staatsbürgerschaft muss frei
       sein.