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       # taz.de -- Champions League: Barcelona - Paris: Hustensaft gegen Sugardaddy
       
       > Der FC Barcelona steht im Halbfinale der Champions League – obwohl es
       > zwischendurch nicht so aussah. Aber dann kam doch noch der Kleine.
       
   IMG Bild: Pedro.
       
       Die Startbedingungen: Zwei Konzepte treffen aufeinander: Modell Sugardaddy
       (reicher Onkel aus Katar kauft sich eine Mannschaft zusammen) gegen Modell
       Hustensaft (bei Barca geht fast jeder durchs Internat). Oder der große
       Starke gegen die drei Kleinen. Eine Zaubermaus (Messi) allerdings fällt
       verletzungsbedingt aus, was die Sache spannend werden lassen könnte. Letzte
       Woche erreichte PSG zu Hause ein 2:2 - aber auch nur weil der deutsche
       Schiedsrichter Wolfgang Stark mit dabei war und beim 1:1 durch Ibrahimovic
       eine klare Abseitstellung übersehen hatte. Aber das scheint ja gerade Mode
       zu sein.
       
       Das Spiel: Nach je einer Chance für Barca und PSG zu Beginn entwickelt sich
       ein flottes Spiel, das Barcelona durchaus bestimmt, ohne die ganz großen
       Möglichkeiten zu kreieren. PSG hält gut dagegen und versucht bei seinen
       Gegenangriffen durch schnelles vertikales Passspiel die Katalanen zu
       überraschen - was auch immer wieder gelingt. Bei Barca fehlt ein wenig
       Tempo und die letzte Präzision, einzig Iniesta sorgt auch durch Dribblings
       für Gefahr. Vor allem Fabregas versuchts immer wieder Distanzschüssen, die
       aber durchweg zu hoch angesetzt sind.
       
       PSG macht in der zweiten Hälfte Ernst. Pastore wird in der 50. Minute durch
       einen Doppelpass mit Ibrahimovic freigespielt und läuft auf Barcas Keeper
       Valdez zu, den er dann auch durch einen Schuss ins lange Eck überwindet.
       Jetzt braucht Barca ein Tor. Messi, der nach dem Tor sofort aufgesprungen
       ist, wird nach Blitzgenesung für die letzte halbe Stunde eingewechselt.
       Acht Minuten später ist es so weit. Der kleine Argentinier zieht im
       Dribbling drei Mann auf sich, spielt den Pass in die Spitze, den
       zurückkommenden Ball versenkt Pedro aus 12 Metern im rechten Eck.
       
       PSG kann nicht antworten, versucht mit Auswechslungen die Sache noch zu
       drehen. Auch Beckham kann keine Impulse setzen. PSG hat sich teuer
       verkauft, ein Zeit lang sah es so aus, als ob sie die Sensation hätten
       schaffen können. Beide Spiele betrachtet, kommt die bessere Mannschaft
       weiter – ohne allerdings großartig zu glänzen.
       
       Der entscheidende Moment: Die Einwechslung Messis bringt Barca die
       Überraschungsmomente zurück. Muss das ein tolles Gefühl sein, so einen
       Spieler in der Mannschaft zu haben.
       
       Spieler des Spiels: Messi. Auf der Bank. Man sieht ihm so an, dass das
       nicht sein Ort ist. Ohne Unterlass malträtiert er seine Fingernägel.
       
       Die Pfeife des Spiels: Die großartige Nachricht: Kein Abseitstor wurde
       übersehen!
       
       Die Schlussfolgerung: Ohne Messi ist Barca eine sehr gute Mannschaft. Mit
       Messi ist alles möglich.
       
       Und sonst? Mit Barca, Real und Bayern sind drei Vorjahreshalbfinalisten
       wieder unter den letzten vier. Vervollständigt durch Dortmund. Die
       deutsch-spanischen Fest-Spiele können beginnen.
       
       10 Apr 2013
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Stefan Mahlke
       
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