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       # taz.de -- Martin Korol ist raus: Ein guter Tag für die SPD
       
       > Indem sie sich von Martin Korol trennt, macht die Bremer SPD-Fraktion
       > erfreulich deutlich, dass sie gegen Rassismus steht - und gegen
       > Fremdenhass.
       
   IMG Bild: Aus der GEW geworfen: Für Martin Korol läuft es nicht so gut.
       
       War’s Rassismus? Oder beschriebe doch das Wort Xenophobie, also
       Fremdenfeindlichkeit Martin Korols Intentionen besser? Das ist im Grunde
       eine Frage nur für Liebhaber. Selbst juristisch, im Sinne des
       Grundgesetzes, spielt nämlich keine Rolle, ob der wildgewordene Pensionär
       den Roma biologistisch-genetisch oder soziologisch-kulturell pauschale
       Minderwertigkeit unterstellt hat.
       
       Entscheidend ist, dass er es getan und – nachdem dies durch die taz
       problematisiert wurde – allenfalls in lavierender Bagatellisierung zum
       Missverständnis umgedeutet hat. Zum Glück sieht das die Bremer SPD-Fraktion
       genauso. Und zum Glück hat sie sich von lauwarmen Entschuldigungen des
       einstigen Lehrers – oweia, was der den SchülerInnen wohl beigebracht hat! –
       nicht beeindrucken lassen: Tatsächlich ist dafür ja völlig unerheblich,
       dass Korol seine Expektorationen als „bizarre Privatansichten“ zu
       verniedlichen. Denn als Abgeordneter ist er ja allein seinen bizarren
       Privatansichten verpflichtet, sprich: seinem Gewissen.
       
       Insofern musste die Fraktion annehmen, dass der Nachrücker auf dem
       SPD-Ticket gegen ihre eigenen Ziele Politik machen würde. Ihre Trennung von
       ihm war ein richtiger Schritt – um klarzustellen, dass es ihr ernst ist,
       mit einer Politik der Integration. Mit dem Ausschluss hat die SPD-Fraktion
       deutlich gemacht, wer sie ist. Und dass sie weder Rassismus noch
       Fremdenfeinlichkeit in ihren Reihen duldet. Das ist erfreulich.
       
       8 Apr 2013
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Benno Schirrmeister
       
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