# taz.de -- Akkreditierungen zum NSU-Prozess: Deutsche Muslime wollen dabei sein
> Aiman Mazyek, Sprecher des Koordinierungsrates der Muslime, fordert beim
> NSU-Prozess Plätze für türkische Medien, Botschafter – und für sein
> eigenes Gremium.
IMG Bild: Will, dass der Koordinierungsrat der Muslime (KRM) einen eigenen Platz beim NSU-Prozess erhält: Aiman Mazyek.
OSNABRÜCK afp | Die Muslime in Deutschland fordern einen eigenen festen
Platz im NSU-Prozess. Es müsse eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein,
dass der Koordinierungsrat der Muslime einen Platz erhalte, sagte
KRM-Sprecher Aiman Mazyek der Neuen Osnabrücker Zeitung. Der KRM ist der
Spitzenverband der vier größten islamischen Organisationen in Deutschland.
Zu ihm gehört auch der Zentralrat der Muslime, dessen Vorsitzender Mazyek
ist.
„Um dem Eindruck zu widersprechen, das Gericht habe etwas zu verbergen, ist
es sinnvoll, dass [1][türkische Medienvertreter] und der Botschafter des
Landes vor Ort präsent sein wollen“, sagte Mazyek. „Es wäre eine
Selbstverständlichkeit, dass auch der KRM einen Platz erhält.“ Stattdessen
habe das Oberlandesgericht München bei einer entsprechenden Anfrage den
Eindruck erweckt, „dass wir für einen Platz um drei Uhr morgens vor dem
Gebäude campen müssten“.
Der Prozess gegen das mutmaßliche NSU-Mitglied Beate Zschäpe und vier
mutmaßliche Unterstützer der rechtsextremen Terrorgruppe beginnt am 17.
April vor dem Oberlandesgericht in München.
Dem Nationalsozialistischen Untergrund (NSU) werden Morde an neun Menschen
mit türkischem und griechischem Migrationshintergrund und einer deutschen
Polizistin zur Last gelegt. Die Vergabe der festen Plätze durch das Gericht
[2][hat heftige Kritik hervorgerufen], vor allem weil alle türkischen
Medien leer ausgingen.
8 Apr 2013
## LINKS
DIR [1] /Journalistenplaetze-im-NSU-Prozess/!114120/
DIR [2] /Kommentar-Plaetze-im-NSU-Prozess/!113988/
## TAGS
DIR NSU-Prozess
DIR Platzvergabe
DIR München
DIR Verfassungsgericht
DIR NSU-Prozess
DIR NSU-Prozess
DIR Sabah
DIR Schwerpunkt Rechter Terror
DIR Nationalsozialistischer Untergrund (NSU)
DIR NSU-Prozess
DIR NSU-Prozess
DIR NSU-Prozess
DIR NSU-Prozess
DIR Nationalsozialistischer Untergrund (NSU)
## ARTIKEL ZUM THEMA
DIR Medien beim NSU-Prozess: Türkeis Regierung lobt Richterspruch
Dass Karlsruhe Plätze für türkische Medien beim NSU- Prozess fordert, wird
auch in der deutschen Politik begrüßt. Journalisten wollen ein neues
Akkreditierungsverfahren.
DIR Demo zum NSU-Prozess-Beginn: Solidarität mit den Opfern
Am Samstag werden bis zu 5.000 Menschen im Münchner Stadtzentrum gegen
Rechtsterrorismus demonstrieren. Die Polizei erwartet einen „intensiven
Einsatz“.
DIR NSU-Prozess: BGH-Chef gegen Videoübertragung
Ein Strafprozess folgt eigenen Regeln, sagt BGH-Präsident Klaus Tolksdorf.
Deshalb rät er von einer Videoübertragung des NSU-Prozesses ab.
DIR Chefredakteur über den NSU-Prozess: „So unauffällig wie möglich“
Die türkische Zeitung „Sabah“ klagt vor dem BVerfG wegen der Platzvergabe
beim NSU-Prozess. Chefredakteur Mikdat Karaalioglu erklärt, warum.
DIR Neonazi-Netzwerk im Knast: Geheime Kontakte zum NSU
In deutschen Gefängnissen ist ein rechtsextremes Netzwerk entdeckt worden.
Mit verschlüsselten Botschaften soll es versucht haben, Kontakte zum NSU zu
knüpfen.
DIR „Härteleistungen“ der Bundesregierung: 973.542,67 Euro für NSU-Opfer
Die NSU-Terrorzellen-Opfer und ihre Angehörigen erhalten von der
Bundesregierung eine Entschädigung. Das Geld dient der Erstattung von
Beerdigungs- und Überführungskosten.
DIR Journalistenplätze im NSU-Prozess: Türken klagen um drei vor zwölf
In letzter Minute hat die Zeitung „Sabah“ Beschwerde gegen die Platzvergabe
im NSU-Prozess eingereicht. Hat sie Erfolg, verschiebt sich vielleicht der
Prozessauftakt.
DIR Verfassungsbeschwerde bei NSU-Prozess: Türkische Zeitung will Platz erstreiten
Die türkische Zeitung „Sabah“ hat Verfassungsbeschwerde eingelegt. Sie will
sich dadurch einen Platz im NSU-Verfahren erstreiten.
DIR Kommentar Plätze im NSU-Prozess: Justiz ohne Kontrolle
Das Oberlandesgericht München verweigert sich jedem Kompromiss. Die Richter
nehmen offenbar an, es handele sich dabei um einen Freibrief für
Selbstherrlichkeit.
DIR Sitzplatzvergabe NSU-Prozess: Letzter Ausweg Video
Der Bundestag könnte das Gerichtsverfassungsgesetz ändern und eine
Videoübertragung des NSU-Prozess zulassen. Christian Ströbele, Grüne, rät
davon ab.
DIR Türkische Medien beim NSU-Prozess: „Sabah“ will klagen
Die türkische Zeitung „Sabah“ will eine Beschwerde beim Verfassungsgericht
einreichen, weil sie keinen Platz beim NSU-Prozess bekommt. Auch die
„Hürriyet“ prüft eine Klage.