# taz.de -- Verfassungsbeschwerde bei NSU-Prozess: Türkische Zeitung will Platz erstreiten
> Die türkische Zeitung „Sabah“ hat Verfassungsbeschwerde eingelegt. Sie
> will sich dadurch einen Platz im NSU-Verfahren erstreiten.
IMG Bild: Will einen Platz beim NSU-Prozess: Die türkische Zeitung „Sabah“.
KARLSRUHE afp | Im Streit um die Platzvergabe beim NSU-Prozess hat die
türkische Zeitung Sabah Verfassungsbeschwerde eingelegt. Ein Sprecher des
Bundesverfassungsgerichts bestätigte am Samstag den Eingang eines
entsprechenden Eilantrags. Das Gericht werde sich bemühen, über den Antrag
noch vor Beginn des Prozesses in München zu entscheiden, sagte der Sprecher
weiter.
Der Antrag der türkischen Zeitung wurde den Angaben zufolge von dem
Medienrechtler Ralf Höcker, der unter anderem den Wettermoderator Jörg
Kachelmann in dessen Prozess um Vergewaltigungsvorwürfe vertreten hatte.
Sabah will sich durch die Beschwerde beim Verfassungsgericht einen Platz im
NSU-Verfahren erstreiten, das am 17. April vor dem Münchner
Oberlandesgericht (OLG) beginnt. Das OLG steht in der Kritik, weil es die
50 festen Presseplätze nach der Reihenfolge des Eingangs der Anträge
vergeben hatte. Dabei gingen die meisten internationalen und alle
türkischen Medien leer aus.
In München werden das mutmaßliche NSU-Mitglied Beate Zschäpe und
Unterstützer der rechtsextremen Gruppe vor Gericht stehen. Dem
Nationalsozialistischen Untergrund (NSU) werden Morde an neun Menschen mit
hauptsächlich türkischem Migrationshintergrund und einer deutschen
Polizistin zur Last gelegt.
6 Apr 2013
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