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       # taz.de -- Energiewende: Nordbank erneuert Perspektive
       
       > Landesinstitut will Engagement bei Öko-Energie und Infrastruktur weiter
       > ausbauen. Vor allem Windkraft an Land sei in Deutschland ein
       > aussichtsreiches Geschäft.
       
   IMG Bild: Still ruht die See... aber nicht immer: Das macht den Bau von Offshore-Windparks schwierig.
       
       Die HSH Nordbank will mehr Geld in das Geschäft mit den erneuerbaren
       Energien investieren. Wie Patrick Miljes vom Management sagte, hat die Bank
       in diesem Segment im vergangenen Jahr 20 Projekte mit einem Volumen von 800
       Millionen Euro an Land gezogen. Für das laufende Jahr plane die HSH mit dem
       gleichen Volumen, so dass das Geschäftsfeld allmählich größer werde. „Bei
       diesen komplexen Projekten kommt keiner mehr an uns vorbei“, sagte Miljes.
       
       Die Bank, die zu 85 Prozent den Ländern Hamburg und Schleswig-Holstein
       gehört, hat von der EU-Kommission die Auflage erhalten, sich gesund zu
       schrumpfen. Dazu muss sie ganze Geschäftsfelder wie die
       Flugzeugfinanzierung aufgeben, und ihr Engagement in schwierigen Sektoren
       wie der Schiffsfinanzierung reduzieren. Im Gegenzug muss sie Felder finden,
       die zu ihr passen und auf denen sie neue Geschäfte machen kann. Eines davon
       sind die erneuerbaren Energien, die wegen der günstigen Bedingungen für
       Windkraft an der Küste eine besondere Rolle spielen.
       
       Mit einem angepeilten Volumen von insgesamt drei Milliarden Euro ist der
       Bereich erneuerbare Energien in der HSH Nordbank allerdings vergleichsweise
       klein. Im vergangenen Jahr hatte sie das Zehnfache dieser Summe an
       Schiffskrediten in ihren Büchern stehen. Den weitaus größten Teil des
       Geschäfts macht die Bank mit Windkraft- und Solaranlagen. Wasserkraft und
       Geothermie spielten eine untergeordnete Rolle, sagte Miljes.
       
       Sein Kollege Lars Quandel geht davon aus, dass sich in Deutschland vor
       allem mit Windkraftanlagen „onshore“, an Land, Geld machen lassen wird. Der
       Solarmarkt sei wegen der verfehlten Förderpolitik praktisch tot. Das
       Repowering, das Ersetzen kleiner durch große Windräder und die Ausweisung
       neuer Standorte schüfen gute Perspektiven. Den notwendigen Ausbau des
       Stromnetzes will die Bank ebenfalls mitfinanzieren.
       
       Die Nordbank ist auch an drei Windpark-Projekten auf See, „offshore“,
       beteiligt: Princess Amalia, Global Tech I und Butendiek. Einem stärkeren
       Engagement auf diesem Feld stehe vor allem das rechtliche Risiko entgegen.
       „Wir werden das sehr selektiv betreiben“, kündigte Miljes an. Die
       Ausbauziele der Bundesregierung bei der Offshore-Windkraft – 13 Gigawatt in
       Nord- und Ostsee bis 2022 – sind nach Einschätzung der Bank nicht mehr zu
       erreichen.
       
       4 Apr 2013
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Gernot Knödler
       
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