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       # taz.de -- Verbraucherzentrale und Windkraft: „Seewindanlagen sind Irrläufer“
       
       > Laut Verbraucherzentrale sollte Deutschland lieber heute als morgen aus
       > Offshore-Windkraftprojekten aussteigen. Ein Energie-Richtungswechsel sei
       > notwendig.
       
   IMG Bild: Kostspielig und ineffektiv? Offshore-Windanlagen in der Nordsee
       
       BERLIN dpa | Angesichts massiver Probleme und zusätzlicher Gefahren für den
       Strompreis dringen führende Verbraucherschützer auf einen Stopp neuer
       Offshore-Windkraftprojekte auf hoher See. „Der Bau von Seewindanlagen weit
       draußen und tief im Meer stellt sich immer mehr als ein ökonomischer und
       technologischer Irrläufer heraus“, heißt es in einer neuen Analyse der
       Verbraucherzentrale Bundesverband.
       
       „International wird sich allenfalls Seewind in Küstennähe durchsetzen, was
       aber in Deutschland wegen des Wattenmeers nicht infrage kommt“, schreibt
       der Energieexperte Holger Krawinkel in der Analyse. Je schneller der
       Ausstieg aus dem Offshore-Ausbau vereinbart werde, umso geringer würden die
       negativen Folgen im Hinblick etwa auf die Kosten ausfallen.
       
       Gerade nach dem gescheiterten Energiegipfel bei Bundeskanzlerin Angela
       Merkel müsse über grundlegende Richtungswechsel bei der Energiewende
       nachgedacht werden.
       
       ## Zusatzbelastungen und Sonderumlage
       
       Bisher plant die Bundesregierung in der Nord- und Ostsee bis 2020 Anlagen
       mit einer Leistung von 10 000 Megawatt, bis 2030 sollen es sogar 25 000
       Megawatt sein. Derzeit sind es erst rund 200 Megawatt. Bis 2030 sind zur
       Anbindung der Windparks 25 Konverterplattformen und rund 3880 Kilometer
       Seekabel für den Anschluss erforderlich.
       
       Da für Offshore-Windstrom zu Beginn sehr hohe Einspeisevergütungen bezahlt
       werden, ist mit spürbaren Zusatzbelastungen zu rechnen. Die Kosten dafür
       werden per Umlage auf den Strompreis aufgeschlagen.
       
       Um den stockenden Netzanschluss zu beschleunigen, wurde zudem Anfang des
       Jahres eine Sonderumlage eingeführt, die einen durchschnittlichen Haushalt
       pro Jahr knapp 9 Euro zusätzlich kostet.
       
       2 Apr 2013
       
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