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       # taz.de -- Konflikt mit Nordkorea: USA schicken Kriegsschiff nach Korea
       
       > Die Lage vor Nordkorea eskaliert offenbar: Nach Kampfjets haben die USA
       > inzwischen auch ein Kriegsschiff in die Region geschickt. Auch der Ton
       > aus Südkorea wird schärfer.
       
   IMG Bild: Nicht das erste Mal vor Ort: Der Zerstörer USS McCain in Südkorea (Archivbild).
       
       SEOUL dpa | Angesichts immer neuer Kriegsdrohungen Nordkoreas verstärken
       die USA ihre militärische Präsenz in der Region. Neben hochmodernen
       Kampfflugzeugen mit Tarnkappentechnik schickt Washington
       [1][Medienberichten zufolge] auch den Zerstörer USS John S. McCain ins
       Konfliktgebiet. Zudem solle ein schwimmendes Überwachungsradar näher an die
       nordkoreanische Küste herangebracht werden.
       
       Trotz der aggressiven Töne aus Pjöngjang sieht Washington aber keine
       unmittelbare Gefahr eines Angriffs. Es gebe keinen Hinweis darauf, dass
       Nordkoreas Führung die Truppen mobilisiere oder aufmarschieren lasse, sagte
       der Sprecher des Weißen Hauses, Jay Carney, am Montag.
       
       Unterdessen warnte Südkorea den kommunistischen Norden in deutlicher Form
       vor möglichen Angriffen. Präsidentin Park Geun Hye wies die Streitkräfte am
       Montag an, auf militärische Provokationen des Nachbarlandes „ohne Rücksicht
       auf jede politische Abwägung“ prompt und strikt zu reagieren.
       
       Am Dienstag berief Park eine Sitzung mit den für die Sicherheit und
       Außenpolitik zuständigen Ministern ein, wie die nationale
       Nachrichtenagentur Yonhap unter Berufung auf das Präsidialamt in Seoul
       berichtet. Auch der Geheimdienstchef habe an den Beratungen über „die Lage
       im In- und Ausland“ teilgenommen.
       
       Nordkorea hatte am Samstag den „Kriegszustand“ im Verhältnis zum Süden
       verkündet. Zudem erklärte das Regime, die Atomwaffen seien nicht
       verhandelbar. Die USA gehen davon aus, dass das Regime in Pjöngjang beim
       Bau von Atombomben Fortschritte macht.
       
       ## Nordkorea will Atomreaktor hochfahren
       
       Die Oberste Volksversammlung in Pjöngjang – das Parlament in Nordkorea –
       verabschiedete am Montag auf ihrer Frühjahrssitzung ein Gesetz „zur
       Festigung der Position des Landes als Atomwaffenstaat zur
       Selbstverteidigung“, wie die Staatsmedien berichteten. Damit reagiere
       Nordkorea auf die „feindselige Politik der USA“. Mit dem Schritt bestätigte
       die Versammlung einen entsprechenden Beschluss des Zentralkomitees der
       herrschenden Arbeiterpartei am Sonntag.
       
       Am Dienstag hieß es zudem Nordkorea wolle einen Fünf-Megawatt-Reaktor in
       seinem umstrittenen Atomkomplex Yongbyon wieder hochfahren. Es würden
       Maßnahmen für eine Wiederinbetriebnahme des Reaktors und anderer
       Einrichtungen getroffen, berichteten die Staatsmedien unter Berufung auf
       die Generalabteilung für Atomenergie. Der Reaktor war 2007 im Rahmen eines
       internationalen Abkommens abgeschaltet worden. Die Atomanlage Yongbyon ist
       ein wichtiger Teil des Atomwaffenprogramms des kommunistischen Landes.
       
       Der Atomstreit mit Nordkorea verschärft sich Zug um Zug bereits seit
       mehreren Wochen. Der UN-Sicherheitsrat hatte Nordkorea nach dem dritten
       Atomtest des Landes im Februar mit der Ausweitung von Sanktionen bestraft.
       Nordkorea hatte als Reaktion unter anderem den Waffenstillstandsvertrag von
       1953 zur Beendigung des dreijährigen Korea-Kriegs aufgekündigt. Ein
       Friedensvertrag wurde bis heute nicht geschlossen.
       
       2 Apr 2013
       
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   DIR [1] http://edition.cnn.com/2013/04/01/world/asia/us-north-korea-radar/index.html
       
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