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       # taz.de -- Nordkoreas Kriegsrhetorik: Atommacht laut Verfassung
       
       > Am Samstag erklärte Nordkorea den „Kriegszustand“ mit Südkorea. Und legt
       > weiter verbal nach: Das Atomwaffenarsenal soll wachsen, die Wirtschaft
       > natürlich auch.
       
   IMG Bild: Auf dem Weg zum Weltmachtdasein, mindestens: Nordkoreas Führer Kim Jong Un
       
       SEOUL dpa | Nordkorea steuert weiter auf Konfrontationskurs gegen die USA
       und den Rest der Welt. Der kommunistische Staat will sein Arsenal an
       Atomwaffen vergrößern und parallel dazu auch seine marode Wirtschaft auf
       Vordermann bringen.
       
       Einen Tag [1][nach der Erklärung des „Kriegszustands“] mit Südkorea
       bekräftigte das Regime in Pjöngjang am Sonntag, seine Atomwaffen seien
       nicht verhandelbar – auch nicht gegen „Milliarden von Dollars“. Zudem wolle
       das verarmte Land eine „selbstständige Atomenergieindustrie“ und einen
       Leichtwasserreaktor bauen, um die Probleme bei der Stromversorgung zu
       mildern, hieß es in den Staatsmedien.
       
       Das Zentralkomitee der herrschenden Arbeiterpartei habe nach der Weisung
       von Machthaber Kim Jong Un beschlossen, dass der Besitz von Atomwaffen
       „durch Gesetz festgeschrieben“ werden solle, hieß es ohne weitere
       Erläuterung. Der kommunistische Staat bezeichnet sich bereits in seiner
       Verfassung als Atommacht.
       
       „Die Atomstreitmacht der Volksrepublik stellt das Leben der Nation dar“,
       wurde Kim Jong Un am Sonntag zitiert. Das Atomwaffenarsenal solle
       qualitativ und quantitativ erweitert und niemals aufgegeben werden,
       „solange die Imperialisten und Nukleardrohungen auf der Welt existieren“.
       
       Zudem bekräftigte Kim demnach, die Entwicklung der Weltraumtechnologie,
       darunter auch Kommunikationssatelliten, zu beschleunigen. Das
       Zentralkomitee habe eine neue strategische Linie verabschiedet, „um den
       Aufbau der Wirtschaft und der Atomstreitmacht gleichzeitig zu betreiben“.
       
       ## Franziskus mahnt Nordkorea
       
       Papst Franziskus verlangte in seiner [2][Osterbotschaft] Weltfrieden und
       einen neuen Geist der Versöhnung und der Harmonie mit der Schöpfung.
       Ausdrücklich geißelte er auch den Konflikt auf der koreanischen Halbinsel,
       wo Nordkorea mit Kriegsrhetorik die Welt herausfordert.
       
       Die Spannungen auf der koreanischen Halbinsel hatten sich nach einem
       umstrittenen Raketenstart in Nordkorea im Dezember und dem dritten Atomtest
       des Landes im Februar deutlich verschärft. Der UN-Sicherheitsrat hatte die
       Sanktionen gegen Pjöngjang ausgeweitet.
       
       Als Antwort auf die Sanktionsbeschlüsse und angesichts
       südkoreanisch-amerikanischer Militärübungen hatte Nordkorea zuletzt fast
       täglich neue Kriegsdrohungen gegen die USA und Südkorea ausgestoßen. Am
       Samstag hatte das Regime erklärt, dass alle Angelegenheiten zwischen beiden
       koreanischen Staaten ab sofort „nach den Vorschriften für Kriegszeiten“
       behandelt würden.
       
       Am Freitag hatte Nordkoreas Machthaber nach Berichten der staatlichen
       Medien per Befehl die strategischen Raketen des Landes für mögliche
       Angriffe in Bereitschaftsstellung versetzt. Der Befehl wurde als Reaktion
       auf Übungsflüge zweier Tarnkappenbomber der US-Luftwaffe über Südkorea
       verstanden.
       
       31 Mar 2013
       
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