# taz.de -- Verbrauchertäuschung: „Fremdwasser“ in Fisch und Garnelen
> Tiefkühlfisch und -garnelen enthalten häufig „Fremdwasser“ und werden so
> schwerer gemacht. Erste Supermärkte in Deutschland nehmen Produkte aus
> dem Verkauf.
IMG Bild: Lecker Garnelen. Wie viel „Fremdwasser“ da wohl drin ist?
HAMBURG epd | Fische und Garnelen aus der Supermarkt-Tiefkühltruhe werden
offenbar häufig mit Wasser schwerer gemacht und lassen sich so teurer
verkaufen. [1][Nach Recherchen] des Verbraucher- und Wirtschaftsmagazins
„Markt“ im NDR Fernsehen wird mit Hilfe von Zusatzstoffen „Fremdwasser“ in
den Meerestieren gebunden – häufig ohne Kennzeichnung, teilte der NDR am
Sonntag in Hamburg mit.
Fische und Meeresfrüchte bestehen ohnehin zu ungefähr 80 Prozent aus
Wasser. Doch nicht selten wird dieser Anteil künstlich erhöht, ergaben
Stichproben von „Markt“ in Discountern und Supermärkten. Fast jede vierte
Probe von Scholle, Pangasius und Garnelen war demnach mit „Fremdwasser“
aufgeschwemmt.
„Es ist nicht verboten, einem Produkt Wasser zuzusetzen“, sagte Dr. Elke
Müller-Hohe von der Gesellschaft Deutscher Chemiker. Doch man müsse es
kenntlich machen, so dass der Verbraucher diese Produkte klar von
unbehandelten unterscheiden kann.
Edeka hat den Angaben zufolge das Produkt „King-Prawns“ der Eigenmarke „gut
und günstig“ aufgrund der NDR-Recherche aus dem Verkauf genommen. Auch der
Hersteller Femeg will bei dem Tiefkühl-Pangasius in Zukunft „auf jeglichen
Einsatz von Additiven und Zusatzstoffen verzichten“.
Das Unternehmen Paulus zweifelt die Testergebnisse von „Markt“ an, will
aber dennoch bei seinen Garnelen zunächst vorsorglich den Zusatzstoff
„Citronensäure“ auf der Verpackung kennzeichnen. Zum hohen Wasseranteil bei
Garnelen und Scholle schrieb Iglo an „Markt“, die Meerestiere würden nicht
mit Wasser angereichert.
17 Mar 2013
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DIR [1] http://www.ndr.de/ratgeber/verbraucher/lebensmittel/tiefkuehlfisch127.html
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