# taz.de -- Machtübergang in China: Xi an der Spitze
> Der chinesische Volkskongress hat Xi Jinping zum neuen Präsidenten
> gewählt. Zum zweiten Mal gelang damit ein Machtübergang in der
> Volksrepublik ohne Spannungen.
IMG Bild: Alt und neu: Der ehemalige Staatspräsident Hu Jintao (l.) gratuliert Xi Jinping (r.).
PEKING rtr | Mit der Ernennung des 59-jährigen Xi Jinping zum Präsidenten
hat China den Machtübergang an der Staatsspitze abgeschlossen. Xi wurde am
Donnerstag wie erwartet vom Nationalen Volkskongress mit großer Mehrheit
gewählt.
Unter den fast 3000 Delegierten gab es nur eine Gegenstimme und drei
Enthaltungen. Seit November steht der Politiker bereits an der Spitze der
Kommunistischen Partei und der Streitkräfte.
Sein Vorgänger Hu Jintao durfte nach zwei fünfjährigen Amtszeiten nicht
mehr antreten. Am Freitag soll der bisherige stellvertretende
Regierungschef Li Keqiang zum Nachfolger von Ministerpräsident Wen Jiabao
gewählt werden.
## Kampf gegen Korruption
Es war in der Geschichte der Volksrepublik erst das zweite Mal, dass ein
Machtübergang ohne Spannungen gelang. Frühere Wahlen waren von der
Kulturrevolution oder dem Massaker auf dem Platz des himmlischen Friedens
1989 überschattet.
Xi hat sich seit seinem Amtsantritt als Parteichef dem Kampf gegen die
Korruption verschrieben und dem Staatsapparat eine größere Bescheidenheit
verordnet. Auch wegen der wachsenden Kluft zwischen Arm und Reich sowie der
Umweltzerstörung sind viele Bürger mit der Staatsführung unzufrieden. Die
neue Staatsführung hat auch mit dem langsameren Wirtschaftswachstum, dem
Immobilienboom und der Verschuldung von Einzelregionen zu kämpfen.
In amtlichen Medien stellt sich Xi als volksnaher und zurückhaltender
Politiker dar, der anders als seine Vorgänger eine einfache Sprache mit
wenig Parteijargon benutzt. Er hatte vor seinem Sprung an die Spitze des
Staates Ämter in den Küstenprovinzen Fujian und Zehjiang inne und gilt als
vorsichtiger Reformer.
14 Mar 2013
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