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       # taz.de -- Offener Brief junger Feministinnen: Gauck kriegt Stress
       
       > Junge Feministinnen kritisieren Joachim Gaucks Äußerungen zur
       > Seximus-Debatte in einem offenen Brief. Er stelle ein ernstes Anliegen
       > als lächerlich dar.
       
   IMG Bild: Stellt sich vor Brüderle: Joachim Gauck.
       
       BERLIN taz | Joachim Gauck bekommt Gegenwind. Eine Gruppe junger
       Feministinnen um die „Aufschrei“-Initiatorin
       [1][//twitter.com/marthadear:Anne Wizorek] greift den Bundespräsidenten
       wegen seiner Äußerungen zur Sexismus-Debatte in einem [2][offenen Brief]
       an: Er stelle die Debatte als lächerlich dar und bezeichne den Fall
       Brüderle als Einzelfall – was er nicht sei.
       
       Der Bundespräsident hatte sich in einem [3][Interview mit dem Spiegel]
       etwas abfällig über die Seximus-Debatte geäußert. Statt über wichtige
       Themen wie etwa den Einsatz in Mali diskutiere das Land über „das
       Fehlverhalten eines Politikers abends an der Bar.“ Sexismus sei eine
       „eingängiges Thema“, das „hochgejazzt“ werde. „Eine besonders gravierende,
       flächendeckende Fehlhaltung von Männern gegenüber Frauen kann ich
       hierzulande nicht erkennen“, erklärte Gauck und sprach von „Tugendfuror“.
       
       Letzteres spiele auf das Klischee der weiblichen Furie an, meinen die
       Frauen, darunter mehrere Bloggerinnen. „Dieser Begriff wird ähnlich wie
       'Hysterie' abwertend verwendet, um die Wut von Frauen lächerlich zu machen
       und als Überemotionalität zu deklassieren. Damit bedienen Sie
       jahrhundertealte Stereotype über Frauen – Stereotype, die sexistische
       Strukturen aufrecht erhalten und Geschlechtergerechtigkeit im Weg stehen.“
       
       Dass gerade Gauck als Bundespräsident und großer Verfechter der Freiheit
       sich von dieser wichtigen Debatte abgrenze und sie nicht als wichtiges
       Thema begreife, mache den Initiatorinnen große Sorgen. „Es geht hier nicht
       um eine 'Frauenfrage', sondern um eine Frage der Geschlechtergerechtigkeit,
       die in der Verfassung verankert ist“.
       
       Gauck selbst stehe für eine Kultur, die Fehler benenne und korrigiere, in
       diesem Sinne fordern die Autorinnen ihn auf, diese Kultur selbst
       anzuwenden. Er solle die Geschichten auf Twitter und der Seite
       alltagssexismus.de lesen. „Und sagen Sie dann noch einmal, es handele sich
       hier lediglich um einen nicht ernst zu nehmenden 'Tugendfuror'“.
       
       6 Mar 2013
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] http://https
   DIR [2] http://alltagssexismus.de/gauck
   DIR [3] http://www.spiegel.de/politik/deutschland/sexismus-debatte-gauck-beklagt-tugendfuror-im-fall-bruederle-a-886578.html
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Heide Oestreich
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