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       # taz.de -- Krise in Slowenien: Regierungschef abgesetzt
       
       > Er hielt sich nur 13 Monate: Am Mittwoch wurde Janez Jansa vom Parlament
       > wegen Korruptionsverdacht aus dem Amt gejagt. Nun führt zum ersten Mal
       > eine Frau das Land.
       
   IMG Bild: Jansa soll dem Parlament 210.000 Euro verschwiegen haben.
       
       LJUBLJANA/BELGRAD dpa | Nach Korruptionsvorwürfen ist der slowenische
       Regierungschef Janez Jansa vom Parlament abgesetzt worden. Für den
       Misstrauensantrag stimmten am Mittwochabend in Ljubljana 55 Abgeordnete bei
       33 Gegenstimmen.
       
       Nachfolgerin Jansas soll die Interimsvorsitzende der größten
       Oppositionspartei Positives Slowenien (PS), Alenka Bratusek, werden. Die
       42-Jährige hat nun zwei Wochen Zeit, eine neue Koalition zu schmieden und
       damit erste Frau an der Spitze der Regierung Sloweniens seit der
       Unabhängigkeit 1991 zu werden. Das alte Kabinett bleibt solange
       geschäftsführend im Amt.
       
       Jansas Koalitionsregierung war nach nur 13 Monaten im Amt an den
       Korruptionsvorwürfen zerbrochen und kontrollierte nur noch 30 der 90 Sitze
       im Parlament. Eine staatliche Antikorruptionsbehörde hatte dem
       nationalkonservativen Regierungschef vorgeworfen, ein Vermögen von 210.000
       Euro nicht dem Parlament gemeldet zu haben.
       
       Bratusek stehen nun schwierige Koalitionsverhandlungen bevor. In einer Rede
       vor dem Parlament deutete sie am Mittwochnachmittag eine leichte Abkehr von
       der rigorosen Sparpolitik Jansas ab. Slowenien könne sich eine Fortsetzung
       des Abwärtstrends in der Wirtschaftsaktivität und die Steigerung der
       Arbeitslosigkeit nicht leisten. Slowenien brauche eine Regierung, die
       „wirtschaftliches Wachstum und finanzielle Stabilität anstrebt, ohne das
       Wachstum zu behindern“, sagte sie.
       
       Slowenien, das einstige Musterländle des inzwischen zerfallenen
       Jugoslawiens, wird von einer Reihe von Korruptionsskandalen führender
       Politiker erschüttert. Neben Jansa steht auch der PS-Vorsitzende Zoran
       Jankovic, Bürgermeister der Hauptstadt Ljubljana, unter
       Korruptionsverdacht.
       
       Zudem ist Slowenien wegen der Krise seiner Banken in der Klemme und könnte
       auf ein Euro-Rettungspaket angewiesen sein. Alenka Bratusek sagte jedoch,
       wie wolle einen Hilfsantrag vermeiden. Sie werde daran arbeiten, die
       Wirtschaft wieder in Schwung zu bekommen und den Bankensektor zu
       reformieren. "Ich sage es ganz klar: Es wird kein griechisches Szenario in
       Slowenien geben", sagte sie.
       
       28 Feb 2013
       
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