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       # taz.de -- Kubas Staatschef: Viva Castro – bis 2018
       
       > Kubas Staatschef Raúl Castro ist vom Volkskongress für weitere fünf Jahre
       > im Amt bestätigt worden. Gleichzeitig kündigte er für 2018 seinen Rückzug
       > aus der Politik an.
       
   IMG Bild: Der 81-jährige Castro kündigt einen Generationenwechsel, aber keine Revolution an.
       
       BERLIN taz | Das Amt des ersten Vizepräsidenten hat in Kuba eine relativ
       geringe Halbwertzeit. Exaußenminister Roberto Robaina musste genauso wie
       sein Nachfolger Felipe Pérez Roque und der ehemalige
       Wirtschaftsverantwortliche Carlos Lage vorzeitig die Segel streichen. Alle
       drei hatten sich als Vertreter einer jüngeren kubanischen
       Politikergeneration ein eigenes Profil und zeitweilig gar den Ruf der
       Reformer zugelegt.
       
       Das soll nun bei Miguel Díaz-Canel ganz anders laufen. Ihn hat Staatschef
       Raúl Castro bei der ersten Sitzung des kubanischen Parlaments am
       vergangenen Wochenende als seinen potenziellen Nachfolger vorgestellt. Der
       81-Jährige kündigte an, dass er nur noch für eine Amtszeit zur Verfügung
       stehen und demnach 2018 seinen Posten übergeben werde.
       
       Das sei Teil eines „geordneten Übergangs der politischen Führung Kubas hin
       zu einer jüngeren Generation“, so der jüngere der beiden Castro-Brüder in
       seiner Rede vor den Parlamentariern. Höchstpersönlich stellte Raúl seinen
       designierten Nachfolger vor und warb für den 52-jährigen
       Elektronikingenieur.
       
       Der Mann aus Villa Clara könnte somit in fünf Jahren der erste Staatschef
       Kubas seit dann 59 Jahren sein, der weder den Namen Castro trägt noch der
       historischen Generation angehört, die mit der Waffe in der Hand gegen die
       Diktatur von Fulgencio Batista ankämpften.
       
       ## Wenig Charisma
       
       Miguel Díaz-Canel ist in den letzten Monaten vermehrt in der Öffentlichkeit
       aufgetaucht. Erst begleitete er Raúl Castro zum Gipfel der
       lateinamerikanischen Staatschefs, dann leitete er eine Delegation in
       Caracas. Der 52-jährige hat in der Jugendorganisation der kommunistischen
       Partei Karriere gemacht und ist den Weg über die Provinz nach Havanna
       gegangen.
       
       Erst hat er die Geschicke von Villa Clara, dann die von Holguín geleitet.
       Dabei gilt er als intelligenter Verwaltungsexperte, der über wenig Charisma
       und Redegewandtheit verfügt, aber sich weder scheut, auf dem Fahrrad zur
       Arbeit zu kommen, noch in der Schlange vor der Pizzabude anzustehen.
       Charakteristika, die bei Raúl Castro gut ankommen, der ihn 2009 zum
       Minister für höhere Bildung berief. Da war Díaz-Canel bereits als jüngstes
       Mitglied ins Politbüro gewählt worden.
       
       Verjüngung und Stabilität heißen die beiden Parameter, unter denen die
       Parlamentssitzung stand. So sank der Altersdurchschnitt im höchsten
       Exekutivorgan der Insel auf 57 Jahre - unter anderem durch die Berufung der
       48-jährigen Mercedes López Acea, Sekretärin der Kommunistischen Partei der
       Provinz Havanna. Weiterhin dabei sind jedoch auch Comandantes der
       Revolutionsgeneration wie José Ramon Machado, 82, oder Ramiro Valdes, 80.
       
       Ein Zugeständnis an die Machtbalance auf der Insel. Raúl Castro setzt auf
       Ausgeglichenheit und das ist auch ein Grund, weshalb einer der Ideologen
       weiter in das Licht der Öffentlichkeit geschoben wird - Estebán Lazo. Der
       ist fortan Parlamentspräsident und das Gesicht der schwarzen
       Bevölkerungsminderheit
       
       25 Feb 2013
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Knut Henkel
       
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