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       # taz.de -- Slowenischer Präsident vor Abwahl: Misstrauensantrag gegen Jansa
       
       > Wie lange ist Janez Jansa noch im Amt? Nach schweren Korrputionsvorwürfen
       > hat sich am Freitag eine parlamentarische Mehrheit für seine Abwahl
       > gefunden.
       
   IMG Bild: Was habt ihr eigentlich gegen mich? Janez Jansa.
       
       LJUBLJANA dpa | Der mit Korruptionsvorwürfen konfrontierte slowenische
       Regierungschef Janez Jansa muss um sein Amt fürchten. Nach wochenlangem
       Streit hat sich am Freitag im Parlament eine Mehrheit gefunden, die den
       nationalkonservativen Politiker abwählen will. Die oppositionelle PS-Partei
       brachte als stärkste Kraft im Land einen Misstrauensantrag ein, über den
       schon in der nächsten Woche abgestimmt werden könnte, berichtete die
       Nachrichtenagentur STA.
       
       Zuvor waren Jansa zwei weitere Minister aus seinem Kabinett
       abhandengekommen. Der Vorsitzende der Rentnerpartei, Karl Erjavec trat als
       Außenminister ebenso zurück wie sein Parteifreund Tomaz Gantar als
       Gesundheitsminister. Schon vorher hatten der Justiz- und der Finanzminister
       sowie der Parlamentspräsident das Handtuch geworfen. Alle fünf
       Spitzenpolitiker hatten ihren Schritt mit den Vorwürfen der staatlichen
       Antikorruptionsbehörde gegen Jansa begründet. Der habe 210 000 Euro auf
       seinem Privatkonto nicht erklären können, hatte die Behörde kritisiert.
       
       Am Vorabend hatte die PS ihre Interimsvorsitzende Alenka Bratusek als
       designierte neue Regierungschefin vorgestellt. Die PS käme gemeinsam mit
       den ebenfalls oppositionellen Sozialdemokraten sowie den abtrünnigen
       Jansa-Verbündeten Rentnerpartei und Bürgerliste im Parlament auf 52 von 90
       Abgeordneten. Allerdings wiesen die slowenischen Medien darauf hin, dass
       das Misstrauensvotum noch längst nicht in trockenen Tüchern sei. Denn
       einige der neuen Regierungspartner stünden selbst vor Zerreißproben.
       
       Das Euroland kämpft mit einer schweren Wirtschaftskrise und steht nach
       früheren Aussagen von Jansa möglicherweise vor dem Bankrott. Die
       EU-Kommission hatte am Freitag das slowenische Defizit im laufenden Jahr
       mit 5,1 Prozent des Bruttoinlandsproduktes angegeben, während die Regierung
       bisher von weniger als drei Prozent ausgegangen war. Die
       Wirtschaftsleistung soll danach um zwei Prozent sinken. In den letzten
       Monaten gab es immer wieder Gerüchte, Slowenien müsse unter den
       Euro-Rettungsschirm schlüpfen.
       
       22 Feb 2013
       
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