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       # taz.de -- Diskussion um Leistungsschutzrecht: Rösler zweifelt am LSR
       
       > Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler kann derzeit im Bundestag keine
       > Mehrheit für das umstrittene Leistungsschutzrecht erkennen.
       
   IMG Bild: Mächtiger Gegenspieler Röslers: Google.
       
       BERLIN dpa | In der Bundesregierung gibt es Zweifel, ob das von
       Schwarz-Gelb geplante Leistungsschutzrecht eine Mehrheit im Parlament
       findet. „Ich habe das Leistungsschutzrecht damals für richtig gehalten“,
       sagte Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) am Mittwochabend bei
       einer von dem Mobilfunkanbieter E-Plus [1][organisierten Gesprächsrunde].
       „Offenbar ist der Weg, den ich vorgeschlagen habe, nicht der Weg, den die
       Mehrheit des Parlaments momentan akzeptiert. Schade, wie ich finde.“ Auch
       unter FDP-Abgeordneten gebe es Bedenken gegen das Gesetz, sagte Rösler.
       
       Rösler antwortete damit auf eine Frage des Bloggers Mario Sixtus, mit dem
       der [2][Internetkonzern Google gegen das Leistungsschutzrecht wirbt]. Das
       geplante Leistungsschutzrecht sieht vor, dass Internetanbieter, die
       automatisch Nachrichten von Verlagsseiten sammeln und darstellen, dafür von
       den Verlagen eine Lizenz bekommen müssen. Es zielt auf
       Suchmaschinenanbieter und Ersteller von Nachrichtensammlungen.
       
       Rösler deutete an, dass es im Streit zwischen Presseverlagen und
       Internetunternehmen wie Google in Deutschland eine ähnliche Lösung wie in
       Frankreich geben könnte. Dort einigten sich Verlage mit Google jüngst
       darauf, dass das Internetunternehmen 60 Millionen Euro in einen Fonds
       einzahlt, der digitale Innovationen der Verlage fördern soll. Außerdem
       hilft Google den Verlagen bei der Vermarktung ihrer Angebote mit
       Onlinewerbung. „Ob das nun gut ist oder nicht, steht mir nicht zu“, sagte
       Rösler. „Aber zumindest gab es eine andere Lösung jenseits der
       gesetzgeberischen.“
       
       „Jetzt habe ich gehört, dass große namhafte Verlage aktuell während wir
       hier zeitgleich sitzen zufälligerweise auch gerade in den USA sind, um mit
       entsprechenden, eben schon genannten Konzernen zu außer-legislativen
       Lösungen zu kommen. Das wäre der Hammer“, sagte Rösler.
       
       Der Online-Chef der Süddeutschen Zeitung, Stefan Plöchinger, bezeichnete
       Röslers Ausführungen [3][//twitter.com/ploechinger:im Online-Netzwerk
       Twitter] als „schräge Argumentation“. Rösler sagte, im Falle einer solchen
       Einigung „würden die Abgeordneten des Deutschen Bundestages, auch meiner
       Fraktion ... würden sie das Gesetz voraussichtlich nicht passieren lassen.“
       
       Google bestätigte am Donnerstag, „dass es Gespräche zwischen dem
       Unternehmen und Verlagsvertretern gegeben hat“. Ob es dabei konkret um das
       Leistungsschutzrecht gegangen sei, konnte ein Sprecher nicht sagen. Der
       Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger wollte die Aussagen Röslers am
       Donnerstag nicht kommentieren.
       
       21 Feb 2013
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] http://www.youtube.com/watch?v=3GFRtiYXi34&feature=youtu.be
   DIR [2] http://www.google.de/campaigns/deinnetz/
   DIR [3] http://https
       
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