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       # taz.de -- Krise der Piratenpartei: Piraten flüchten aus der ersten Reihe
       
       > Der Piraten-Landeschef von Baden-Württemberg verlässt seinen Posten und
       > die Partei. Seiner Familie sei Gewalt angedroht worden.
       
   IMG Bild: Lars Pallasch, Ex-Pirat.
       
       BERLIN taz | Zwei Landeschefs der Piraten haben ihre Ämter niedergelegt.
       Lars Pallasch, Vorsitzender in Baden-Württemberg, gab in einem
       [1][Blogpost] bekannt, ihm und seiner Familie sei körperliche Gewalt
       angedroht worden. Er sei auch aus der Partei ausgetreten und habe die
       Justiz eingeschaltet. Kurz darauf warf auch der Landeschef von Brandenburg,
       Michael Hensel, hin. Offizielle Begründung: Der Posten habe ihm zuletzt
       keinen Spaß mehr gemacht.
       
       Baden-Württembergs Ex-Vorsitzender Pallasch vermutet, dass die anonymen
       Drohungen von Piraten stammten. Darauf deute das Insiderwissen in den
       Schreiben hin. Er habe die Briefe und E-Mails den Ermittlungsbehörden
       weitergereicht. Weder Polizei noch Staatsanwaltschaft in Baden-Baden war am
       Donnerstag zunächst eine entsprechende Strafanzeige bekannt, wie ein
       Sprecher der Staatsanwaltschaft der taz auf Anfrage mitteilte.
       
       Parteichef Bernd Schlömer zeigte sich bei der Bundesvorstandssitzung am
       Mittwochabend bestürzt über die Umgangsformen unter Piraten. „Mir reicht es
       jetzt“, sagte er. „Irgendwann ist eine Toleranzschwelle überschritten.“
       Sollte sich der Verdacht bewahrheiten, dass Piraten einem
       Landesvorsitzenden und dessen Familie Gewalt angedroht hätten, werde er
       sofort handeln. "Ich werde gegen jedes Mitglied, das so etwas getan hat,
       ein Parteiausschlussverfahren beantragen", versicherte Schlömer.
       
       Auch Parteivize Sebastian Nerz [2][warnte], Drohungen gegen die Familie
       eines Landesvorsitzenden seien „so jenseitig, dass wir sie nicht tolerieren
       dürfen, ohne alles aufzugeben, für was wir einstehen“.
       
       Der Bundesvorstand [3][beschloss] daraufhin, einen
       Antidiskriminierungsbeauftragten zu benennen. Er soll Ansprechpartner für
       Opfer von Mobbing und Diskriminierung aus der Partei sein, aber selbst kein
       Piraten-Parteibuch haben.
       
       21 Feb 2013
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] http://larspallasch.de/
   DIR [2] http://tirsales.de/blog/tirsales/2013/02/20/zu-dem-austritt-von-lars
   DIR [3] http://wiki.piratenpartei.de/Bundesvorstand/Umlaufbeschluss/133
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Astrid Geisler
       
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