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       # taz.de -- Dänenkrimi „Kommissarin Lund“: Manisch im Wollpulli
       
       > Der Miniserie „Kommissarin Lund“ bietet Politintrigen, Mädchenmorde,
       > bombastisch gute Cliffhanger, sprich: sehr viel Spannung. Noch lohnt der
       > Quereinstieg.
       
   IMG Bild: Verwickelte Politiker: Staatsminister Kristian Kamper (Olaf Johannessen) und Kristoffer Kamper (Jonathan Spang).
       
       Zunächst einmal: Es gibt wahrlich keine bessere Jahreszeit als den Winter,
       um eine Staffel „Kommissarin Lund“ zu zeigen. Schlicht und einfach wegen
       der großartigen Wollpullis, die die spröde und verbissen ermittelnde Sarah
       Lund (Sofie Gråbøl) trägt.
       
       Und jetzt zum Mitschreiben für alle, die aus Prinzip keine
       „Skandinavienkrimis“ anschauen: Ja, auch bei „Lund“ ist es dauernd dunkel,
       aber trotzdem sind die Folgen anders als alle Mankell-, Winter- und
       Dahl-Verfilmungen, das zeigten schon die ersten Staffeln. Es ist immer ein
       einziger Fall, der Tag für Tag aufgeklärt wird – und die Cliffhanger sind
       so bombastisch gut, dass man am liebsten alles in einem Rutsch durchschauen
       möchte. Netterweise packt das ZDF immer Doppelfolgen zusammen.
       
       Okay, die aktuelle Staffel ist in vollem Gange, aber dank einer
       hochdramatischen Wende kann, ja sollte man dieses Wochenende noch
       einsteigen, es lohnt sich. Es geht um Mädchenmorde, die Polizei, Politik
       und Wirtschaft hängen auch mit drin. Im Kopenhagener Hafen fand sich eine
       Leiche, die Tochter eines der wichtigsten Industriellen des Landes wurde
       entführt – und Lund vermasselt nun die Befreiung.
       
       Die Ermittler stellten fest, dass beide Fälle verknüpft sind und dazu mit
       einem uralten vertuschten Mädchenmord zusammenhängen, für den sich der
       Entführer rächen will. Und der Premierminister steckt auch mit drin und
       weiß nicht, ob er aufklären oder vertuschen soll, weil er einerseits ein
       politisches Interesse hat, dem Unternehmer zu helfen, aber andererseits
       feststellt, dass seine Leute mit dem alten Fall zu tun haben.
       
       Die aktuelle Doppelfolge (Regie: Natasha Arthy, Drehbuch: Torleif Hoppe,
       Michael W. Horsten, Søren Sveistrup) zeigt die Tage fünf und sechs von
       zehn. Wäre doch eine sehr seltsam gebaute Geschichte, wenn es da nicht noch
       eine andere Lösung gäbe für die Tochter. Nur mal so als Hinweis in Sachen
       Spannung.
       
       „Kommissarin Lund III“, Folge 5 und 6; Sonntag, 22 Uhr, ZDF
       
       24 Feb 2013
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Anne Haeming
       
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