URI: 
       # taz.de -- Proteste in Bulgarien: Mit Brandfackeln gegen Strompreise
       
       > Bei einer Demonstration gegen zu hohe Strompreise wurden zahlreiche
       > Menschen verletzt. Mehrere Fahrzeuge der österreichischen Stromfirma
       > wurden angezündet.
       
   IMG Bild: Protestmarsch in Sofia gegen zu hohe Strompreise
       
       SOFIA afp | Bei einer Demonstration gegen die bulgarische Regierung in der
       Hauptstadt Sofia sind nach Polizeiangaben elf Menschen verletzt worden,
       darunter fünf Polizisten. Wie der Polizeichef Valeri Jordanow am Dienstag
       mitteilte, gab es am Montagabend außerdem elf Festnahmen wegen Rowdytums.
       Die Proteste richteten sich unter anderem gegen hohe Stromrechnungen und
       das Monopol ausländischer Stromanbieter.
       
       An der Kundgebung in Sofia beteiligten sich örtlichen Medienberichten
       zufolge bis zu 2000 Menschen. Mit Sprechchören und Parolen wie „Mafia“ und
       „Zurücktreten!“ machten sie ihrem Ärger über die Regierung von
       Ministerpräsident Bojko Borissow Luft.
       
       Einige Demonstranten warfen Steine und Flaschen und zerschlugen damit
       mehrere Fensterscheiben des Parlamentsgebäudes. Außerdem blockierten
       Demonstranten stundenlang mehrere Hauptstraßen. Jordanow zufolge wurden
       sechs Polizeiwagen beschädigt, außerdem gingen Schaufenster von Geschäften
       zu Bruch.
       
       In Warna am Schwarzen Meer demonstrierten mehr als 2000 Menschen. Auch in
       anderen Städten wie Plowdiw beteiligten sich insgesamt mehrere tausend
       Menschen an Protestmärschen, wie die bulgarische Nachrichtenagentur BTA
       meldete.
       
       Der Fernsehsender Nowa berichtete, in Plowdiw hätten Demonstranten vier
       Fahrzeuge des österreichischen Stromanbieters EVN in Brand gesteckt.
       
       Die Protestwelle in Bulgarien hatte im Januar mit Demonstrationen gegen
       hohe Strompreise begonnen. Am Sonntag gingen in einer der größten
       Protestaktionen seit Jahren mehrere Zehntausend Menschen in verschiedenen
       Städten gegen die Regierung auf die Straße.
       
       Regierungschef Borissow sah sich am Montag schließlich gezwungen, die
       Entlassung des unbeliebten Finanzministers Simeon Dschankow anzukündigen.
       Die Bürger des ärmsten EU-Landes werfen Borissows Kabinett unter anderem
       vor, zu wenig gegen Vetternwirtschaft und Korruption zu unternehmen.
       Außerdem fordern sie eine stärkere staatliche Regulierung der
       Energiewirtschaft.
       
       Im Juli wird in Bulgaren ein neues Parlament gewählt. Borissows
       konservative Regierungspartei GERB liegt in Umfragen bei 22 Prozent und
       damit gleichauf mit den oppositionellen Sozialisten. Diese fordern den
       Rücktritt der Regierung und vorgezogene Neuwahlen.
       
       19 Feb 2013
       
       ## TAGS
       
   DIR Protest
   DIR Bulgarien
   DIR Strompreis
   DIR Stromkonzerne
   DIR Stromanbieter
   DIR Bulgarien
   DIR Bulgarien
   DIR Bulgarien
   DIR Bulgarien
   DIR Bulgarien
   DIR AKW
   DIR Schwerpunkt Atomkraft
   DIR Bulgarien
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
   DIR Kommentar zu den Wahlen in Bulgarien: Ein Schlag ins Gesicht
       
       Im ärmsten Land der EU lag die Wahlbeteiligung bei den Parlamentswahlen nur
       knapp über 50 Prozent. Die Krise dürfte weitergehen.
       
   DIR Armut in Bulgarien: Ohne Nachbarn längst verhungert
       
       Bulgarische Gehälter reichen nicht zum Leben – und staatliche Hilfen schon
       gar nicht. Hilfe von Verwandten und Freunden ist überlebenswichtig.
       
   DIR Bulgarien ohne Regierung: Premier gibt die Macht zurück
       
       Für eine Übergangsregierung steht er nicht zur Verfügung: der
       zurückgetretene bulgarische Ministerpräsident Bojko Borissow. Neuwahlen
       könnten im April stattfinden.
       
   DIR Kommentar Bulgarien: Abgang nach Protesten
       
       Mit seinem Rücktritt kommt Ministerpräsident Bojko Borissow nur der
       sicheren Abwahl zuvor. Die Wut der Bulgaren aber wird bleiben.
       
   DIR Bulgarische Regierung tritt zurück: Über Strompreise gefallen
       
       Nach tagelangen Protesten und schweren Zusammenstößen zwischen
       Demonstranten und Polizei ist die konservative Regierung des Landes
       überraschend abgetreten.
       
   DIR Kommentar Bulgariens Atomenergie: Requiem für ein Atomkraftwerk
       
       Das Referendum für die Atomenergie in Bulagrien ist ein eindeutiges Signal:
       Die Menschen haben die Nase voll von der rechtsliberalen Regierung.
       
   DIR Referendum in Bulgarien: Atomkraft oder Atomkraft
       
       Die Bulgaren dürfen darüber abstimmen, ob das Atomkraftwerk Belene doch
       noch weitergebaut werden soll. Es wird eine sehr niedrige Beteiligung
       erwartet.
       
   DIR Parteichef in Bulgarien: Angriff mit Gaspistole auf Politiker
       
       Mitten in der Rede von Ahmed Dogan, Chef der Partei der türkischen
       Minderheit in Bulgarien, bedroht ihn ein Angreifer mit einer Waffe. Der
       25-Jährige Täter ist vorbestraft.