# taz.de -- sonntaz-Gespräch mit Gitte Haenning: Was sie will
> Gitte Haenning glaubt jeder als Schlagersängerin zu kennen. Sie singt auf
> Deutsch, aber betet auf Dänisch.
IMG Bild: „Übertrieben, dass man heute so viele Fernsehsendungen mit dem Thema Sexismus füllt“: Gitte Haenning.
Als sie das erste mal auf der Bühne stand, war sie gerade acht Jahre alt.
Und heute, mit 66 Jahren, ist sie noch immer auf Tour: Gitte Haenning.
Schlagersängerin, Jazz-Interpretin, Pop-Star.
Im sonntaz-Gespräch lüftet die gebürtige Dänin das Geheimnis ihres
beständigen Erfolges. „Ich bin nur ein Teil meiner Familie. Die waren alle
starke Persönlichkeiten. Ich bin nur die Kleine gewesen, und mein Vater
pflegte zu sagen: Wenn du nichts Vernünftiges zu sagen hast, dann halte
lieber deinen Mund. Also, wenn man solche Persönlichkeiten in der Familie
hat, ist man gar nicht so wichtig, wie man von außen gemacht wird. Ich habe
nur eine Arbeit geleistet. Ausgeführt“.
Bescheidenheit, das ist eines jener deutschen Wörter, die Gitte Haenning,
die Reisende zwischen Dänemark und Deutschland, schätzen gelernt hat.
Andere Sitten, so wie die „deutsche Höflichkeit“, sind ihr längst in
Fleisch und Blut übergegangen: „Und jetzt bin ich wahrscheinlich schon so
verdeutscht, dass ich wahnsinnig Wert auf das Siezen lege. Mit mir 'Du' zu
sagen ist ganz schwierig, weil ich als Teenager so früh dieses deutsche
'Sie' lernen musste.“ Dänemark sei ihre Heimat, „das ist meine
Kindersprache und mein Kindergebet“, sagt sie.
Gitte Haenning, derzeit auf Tournee mit dem Programm „Was ihr wollt“, hat
aber nicht nur schöne Melodien im Kopf. Im sonntaz-Gespräch äußert sie sich
über den Rechtsruck in Europa, den skandinavisch-souveränen Umgang mit
Sexismus und das Breivik-Attentat.
Warum die deutsche Sprache nicht jazz-kompatibel ist und sie mit
DSDS-KandidatInnen mitfühlen kann, erzählt Gitte Haenning in der sonntaz
vom [1][16./17. Februar 2013].
15 Feb 2013
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