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       # taz.de -- New York will Styropor verbieten: „Schlimmer als Kakerlaken“
       
       > New Yorks Bürgermeister Michael Bloomberg will seine Stadt
       > umweltfreundlicher machen. Deswegen werden Styroporverpackungen verbannt.
       
   IMG Bild: Damals war noch egal, woraus die Becher sind: Kaffeeausgabe bei einem New Yorker Bahnstreik 2005.
       
       BERLIN taz | Wer in New York ein Heißgetränk kauft, wird sich
       möglicherweise bald die Finger verbrennen. Bürgermeister Michael Bloomberg
       möchte Styroporverpackungen künftig verbieten. Dies verkündete er am
       Donnerstag in seiner letzten großen Ansprache an die Bevölkerung. Styropor
       sei eine große Umweltgefahr und koste die Stadt jährlich Millionen Dollar.
       
       In den vergangenen Jahren hatte Bloomberg bereits Regularien veranlasst,
       die das Rauchen in öffentlichen Parks sowie den Verkauf von Limonaden in
       Großbechern und Nahrungsmitteln mit ungesunden Transfettsäuren untersagen.
       Ziel ist es nun, Styroporverpackungen aus Läden und Restaurants zu
       verbannen. Ähnliche Verbote gibt es schon in Los Angeles, San Francisco und
       Seattle. Um ein entsprechendes Gesetz zu verabschieden, braucht es noch die
       Zustimmung des Stadtrates.
       
       Christine C. Quinn, Sprecherin des Rates, begründet das Vorhaben in der New
       York Times: „Styropor lebt dauerhaft. Es ist schlimmer als Kakerlaken.“
       Styropor ist nicht biologisch abbaubar. So müsse die Stadt pro Tonne
       Styropor bis zu 20 US-Dollar für den Recyclingprozess zahlen, berichtet die
       Zeitung weiter. Da jedes Jahr ungefähr 20.000 Tonnen Styropormüll an
       anfallen, könnte New York durch ein Verbot des Materials jährlich viel Geld
       einsparen.
       
       Recycelbare oder kompostierbare Verpackungsmaterialien sind als Alternative
       bereits auf dem Markt. Einige sind zudem umweltfreundlicher in der
       Produktion. „Die beste Option wäre, Pappbecher aus 100 Prozent
       Recyclingpapier zu verwenden“, sagt Benjamin Bongardt, Referent für
       Umweltpolitik des Deutschen Naturschutzbundes. „Recycling spart
       Primärrohstoffe, Energie und Wasser.“
       
       Michael Schmitz, Direktor des US-Büros von Iclei, einem weltweiten
       Städteverband für nachhaltige Entwicklung, sieht in dem geplanten
       Styroporverbot einen richtigen und wegweisenden Schritt. „Erfolgreiche
       Maßnahmen auf Stadtebene können zu einer Durchsetzung von ähnlichen
       Verboten auch auf Staaten- oder Bundesebene führen“, sagt er der taz.
       
       14 Feb 2013
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Theresa Zimmermann
       
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