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       # taz.de -- Kommentar Versteigerung Brandshof: Zu hoch gepokert
       
       > Der Immobilienkaufmann Klausmartin Kretschmer hat bei seinen Geschäften
       > versucht, besonders raffiniert zu sein und verloren.
       
   IMG Bild: Eine alte Warnung der Altonaer Bezirks-CDU an die Fassade gehängt: Transparent der Rote-Flora-AktivistInnen.
       
       Eines muss man dem egozentrischen Immobilen-Kaufmann und Event-Manager
       Klausmartin Kretschmer lassen. Er ist immer für eine Überraschung gut. Und
       er schafft es auch, wenn es um seine wirtschaftlichen oder persönlichen
       Interessen geht, sich medial spektakulär in Szene zu setzen.
       
       Am Tag der anvisierten Zwangsversteigerung einen Mittelsmann in den
       Gerichtssaal zu schicken und sagen zu lassen, ach, das mit den drei
       Millionen Euro Grundschuld auf das Brandshof-Areal sei doch alles kein
       Problem, die finanziellen Verpflichtungen gegenüber der Sparkasse seien
       getilgt und die Zwangsversteigerung könne abgeblasen werden, ist schon
       kaltschnäuzig – auch wenn er den persönlichen Auftritt meidet.
       
       Und seine mediale Kampagne um die besetzte Rote Flora kurz nach der Wahl
       2011, der SPD-Senat möge das vom ihm vor zehn Jahren übernommen besetzte
       Stadtteilzentrum dankbar für fünf Millionen zurückkaufen, andernfalls würde
       er die Räumung anstreben und für Krawall in der Stadt sorgen, war zumindest
       ein dreistes raffiniertes Pokerspiel – was allerdings für Kretschmer
       verloren ging.
       
       Und wenn das ein Joker gewesen sein sollte, der Stadt im Gegenzug für
       Willfährigkeit Areale im Oberhafen abzutrotzen, ist auch das
       schiefgelaufen. Vielleicht ist Kretschmer deshalb seit Wochen abgetaucht.
       
       12 Feb 2013
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Kai von Appen
       
       ## TAGS
       
   DIR Rote Flora
   DIR Hamburg
       
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