# taz.de -- Tierschutzgesetz: Sodomie wird Ordnungswidrigkeit
> Der Bundesrat hat die umstrittene Novelle zum Tierschutzgesetz gebilligt
> – zum Ärger von Tierliebhabern aller Art.
IMG Bild: In Zukunft wird Sodomie eine Ordnungswidrigkeit mit einem Bußgeld von bis zu 25.000 Euro.
BERLIN taz | Die umstrittene Reform des Tierschutzgesetzes hat den
Bundesrat passiert. Tierschützer und Menschen mit sexuellen Beziehungen zu
Tieren hatten bis zuletzt darauf gehofft, dass das Gesetz in den
Vermittlungsausschus geschickt wird.
Während der deutsche Tierschutzbund kritisiert, dass die Reform nicht weit
genug gehe, sehen sich Mitglieder des Zoophilenverbandes Zeta durch die
Neuerungen diskriminiert – schließlich verbietet sie nicht nur das Klonen
von Tieren für landwirtschaftliche Zwecke, es unterbindet auch jegliche
sexuelle Handlungen mit Tieren.
Bislang waren diese nur verboten, wenn dem Tier damit Schmerzen oder Leid
zugefügt werden. In Zukunft wird Sodomie eine Ordnungswidrigkeit mit einem
Bußgeld von bis zu 25.000 Euro.
„Wir werden nun Geld für eine Klage vor dem Bundesverfassungsgericht
sammeln“, sagt David Zimmermann, Vorstandsvorsitzender des Verbandes Zeta.
Zusammen mit zehn weiteren Zoophilen demonstrierte der 26-Jährige am
Freitag in Berlin gegen das Gesetz.
Zimmermann ist einer der wenigen Zoophilen, die ihre sexuelle Präferenz
öffentlich gemacht haben. Als „Zoophiler Tierpfleger“ wird er von
Jobportalen im Internet verbannt und erntet auf seiner Website heftige
Beschimpfungen. Zu der gesellschaftlichen Diskriminierung komme nun auch
eine gesetzliche. „Wenn das Gesetz in Kraft tritt, bin ich ein Krimineller.
Ich fühle mich aber nicht wie einer“, sagt Zeta-Mitglied Thomas Kiok.
Auch der Deutsche Tierschutzbund kritisiert die Reform, wenn auch aus
anderen Gründen. Zwar begrüßt der Verbund das Sodomie-Verbot, sieht
ansonsten aber deutlichen Nachholbedarf. So stehe im Gesetz noch immer kein
Verbot von Brandzeichen, die unbetäubte Ferkelkastration bleibe zu lange
erlaubt. „Die Chance, das Staatsziel Tierschutz mit Leben zu erfüllen,
wurde vertan“, sagte Verbandspräsident Thomas Schröder.
2 Feb 2013
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DIR Thomas Block
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