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       # taz.de -- Rekordstrafe für Ölkonzern: Ölpest kostet BP 4,5 Milliarden Dollar
       
       > Die Havarie der Bohrinsel „Deepwater Horizon“ führte 2010 zu einer
       > Ölkatastrophe vor der US-Küste. Die dafür verhängte Milliardenstrafe
       > wurde nun gerichtlich bestätigt.
       
   IMG Bild: Ölmatten im Golf von Mexiko 2010: Die Küsten von fünf US-Bundesstaaten wurden verseucht, der Fischfang und der Tourismus massiv geschädigt.
       
       WASHINGTON afp | Ein US-Bundesgericht hat grünes Licht für eine
       Rekordstrafe gegen den britischen Ölkonzern BP wegen der Ölpest im Golf von
       Mexiko gegeben. Das Gericht in New Orleans bestätigte am Dienstag eine
       Einigung zwischen BP und der US-Justiz, derzufolge das Unternehmen 4,5
       Milliarden Dollar (3,3 Milliarden Euro) zahlen muss. Die rechtlichen
       Probleme in den USA sind für den Ölkonzern damit aber noch lange nicht
       gelöst.
       
       „BP erkennt seine Rolle bei der Tragödie an, und wir entschuldigen uns“,
       erklärte der US-Vizechef des Konzerns, Luke Keller. Die Bohrinsel
       [1][„Deepwater Horizon“] war am 20. April 2010 explodiert. Bei dem Unglück
       starben elf Arbeiter, hunderte Millionen Liter Erdöl strömten ins Meer. Es
       dauerte 87 Tage, bis BP das Leck schließen konnte. Die Küsten von fünf
       US-Bundesstaaten wurden verseucht, der Fischfang und der Tourismus massiv
       geschädigt.
       
       BP hatte sich vergangenen November in 14 Anklagepunkten [2][schuldig]
       bekannt, darunter Totschlag in elf Fällen. Der Konzern räumte außerdem
       Verstöße gegen Umweltschutzgesetze und Falschaussagen vor dem Kongress ein.
       Die Strafe umfasst Zahlungen in Höhe von vier Milliarden Dollar an das
       US-Justizministerium. Weitere 525 Millionen Dollar muss BP an die
       Börsenaufsicht SEC zahlen. Mit dem Vergleich stellt die US-Justiz das
       Strafverfahren gegen das Unternehmen ein.
       
       Der komplexe Rechtsstreit um die Ölpest ist aber noch nicht beendet. Die
       US-Justiz klagte zwei BP-Verantwortliche an, die in leitender Funktion auf
       der Bohrinsel „Deepwater Horizon“ im Einsatz waren. Beide müssen sich unter
       anderem wegen Totschlags verantworten. Angeklagt wurde auch ein früherer
       BP-Manager, der gegenüber Ermittlern und dem Kongress Falschaussagen über
       das Ausmaß der Katastrophe gemacht haben soll. Die drei Männer weisen die
       Vorwürfe zurück.
       
       ## Weitere Forderungen
       
       Im Dezember hatte die US-Justiz ein milliardenschweres
       Entschädigungsangebot von BP an Betroffene der Ölkatastrophe 2010
       genehmigt. Die Briten sollen Privatleuten und Unternehmen, die durch die
       Ölpest Schäden und Einbußen erlitten hatten, 7,8 Milliarden Dollar zahlen.
       Auf den Konzern kommen aber noch weitere zivile Schadensersatzforderungen
       zu. Am 25. Februar beginnt in New Orleans ein Prozess, in dem die
       restlichen Zivilklagen zusammengefasst werden.
       
       BP wiederum hat seine Partnerunternehmen [3][Transocean] und Halliburton
       auf Schadensersatz verklagt. Während der Konzern Transocean als Betreiber
       der Förderplattform in der Mitverantwortung sieht, wirft er Halliburton
       vor, das Bohrloch mangelhaft zementiert zu haben.
       
       30 Jan 2013
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] http://de.wikipedia.org/wiki/Deepwater_Horizon
   DIR [2] /Deepwater-Horizon-Katastrophe/!105669/
   DIR [3] /Milliardenstrafe-wegen-Oelkatastrophe/!108426/
       
       ## TAGS
       
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