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       # taz.de -- Schwaben-Schelte: Thierse sagt, er habe Humor
       
       > Der Bundestagsvizepräsident äußert sich enttäuscht, dass die Medien seine
       > Schwaben-Aussagen so ernst nehmen.
       
   IMG Bild: Thierse mit Schrippe, aber ohne Spätzle.
       
       Bundestagsvizepräsident Wolfgang Thierse (SPD) sieht den Streit um seine
       Schwaben-Schelte zunehmend kritisch. "Ich glaube, in den vergangenen 23
       Jahren ernsthafte politische Arbeit geleistet zu haben.", sagte Thierse am
       Dienstag. "Das Echo darauf war niemals so groß, wie jetzt auf eine so
       unernste Nebensächlichkeit." Er wünsche sich ein Ende der Debatte. Sie
       stehe in keinem Verhältnis. "Es hat mich sehr überrascht, mit welcher Welle
       an Belehrungen, Beschimpfungen und Beleidigungen Schwaben und andere auf
       zwei heiter-lästerliche Bemerkungen reagiert haben."
       
       Thierse nimmt am Mittwoch im Europa-Park in Rust bei Freiburg die Goldene
       Narrenschelle der Vereinigung Schwäbisch- Alemannischer Narrenzünfte (VSAN)
       entgegen. Seine Äußerungen über Schwaben in Berlin und die Reaktionen
       darauf seien eine Narretei, heißt es zur Begründung.
       
       Thierse hatte sich in einem Interview darüber geärgert, dass in seinem
       Berliner Heimatbezirk Prenzlauer Berg die Schrippe inzwischen Weckle
       genannt und der Pflaumenkuchen zum -datschi werde. "In Berlin sagt man
       Schrippen - daran könnten sich selbst Schwaben gewöhnen."
       
       Trotz des Schwaben-Streits werde er auch in diesem Jahr seinen Urlaub in
       Baden-Württemberg verbringen, sagte Thierse. Zur närrischen Preisverleihung
       komme er gerne. "Und zwar weil ich - gegen mancherlei Vorurteil - ein
       ziemlich humorvoller Mensch bin, wie ja auch meine zwei lockeren,
       ironischen Bemerkungen zu den Schwaben zeigen." (dpa)
       
       22 Jan 2013
       
       ## TAGS
       
   DIR Berlin
       
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