URI: 
       # taz.de -- Treffen der Extremisten: Salafisten narren Rechte
       
       > Salafisten locken ihre Gegner, die Rechtspopulisten von „Pro
       > Deutschland“, nach Kreuzberg – und treffen sich dann in Neukölln.
       
   IMG Bild: Wollten gar nicht nach Mitte, sondern nach Neukölln: Teilnehmerin des Salafisten-Treffens.
       
       Ein Großaufgebot von 550 Polizeibeamten war am Sonntagmorgen in Kreuzberg
       aufgefahren, um die Gegend zwischen Springer-Hochhaus und dem Jüdischen
       Museum zu sichern. Grund war eine angekündigte Demonstration der
       islamistischen Salafisten. Doch nach etwa einer Stunde war der Spuk schon
       wieder vorbei. Denn gegen 11 Uhr erklärte ein Sprecher die Demonstration
       für beendet, noch bevor sie begonnen hatte.
       
       Gerade mal drei Dutzend junge, verschleierte Frauen und Männer mit
       Vollbärten und Pluderhosen hatten sich bis dahin in der Kreuzberger
       Markgrafenstraße eingefunden, um vergeblich auf ihre Idole zu warten.
       Angekündigt waren Szene-Stars wie der Kölner Prediger Pierre Vogel, der
       bislang in Kairo vermutet wurde, sowie Ibrahim Abou-Nagie – der Kölner
       Geschäftsmann hatte im vergangenen Jahr die Koranverteilaktion organisiert.
       
       Doch in Wirklichkeit hatten die Salafisten ihr Event klammheimlich in einen
       türkischen Hochzeitssaal in der Nähe des Estrel-Hotels in Neukölln verlegt.
       Dort lauschten rund hundert Sympathisanten – die Männer und Frauen durch
       eine Zeltwand im Saal getrennt – den Reden von Szenepredigern, die zur
       Solidarität mit den Muslimen in Syrien und zur „Hilfe in Not“, wie auf
       T-Shirts der Saalordner stand, aufriefen.
       
       Die Polizei sicherte und kontrollierte diesen Versammlungsort. Genarrt
       hatten die Salafisten mit ihrem Manöver die rechte Splitterpartei „Pro
       Deutschland“. Rund dreißig ihrer Anhänger skandierten am Morgen jenseits
       der Absperrungen, die die Polizei in der Kreuzberger Markgrafenstraße
       errichtet hatte, unverdrossen ihre Anti-Islam-Parolen. Die NPD hingegen
       sagte ihre für Sonntagmittag geplante Gegendemo kurzfristig ab.
       
       13 Jan 2013
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Daniel Bax
   DIR Daniel Bax
       
       ## TAGS
       
   DIR Salafisten
   DIR Pro Deutschland
   DIR Berlin
   DIR Kreuzberg
   DIR Neukölln
   DIR „Islamischer Staat“ (IS)
   DIR Salafisten
   DIR Salafisten
   DIR Salafisten
   DIR Salafisten
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
   DIR Kommentar Verbot von Salafistenverein: Es trifft die Richtigen
       
       Wer islamistischen Terror bekämpfen will, muss auch dort ansetzen, wo die
       Radikalisierung beginnt. Wie jetzt beim Verein „Die Wahre Religion“.
       
   DIR Vereinsgesetz in Deutschland: Religionsprivileg gilt nicht mehr
       
       Seit 15 Jahren können Vereine mit religiöser Zielsetzung verboten werden,
       wenn sie die Sicherheit gefährden. Auf „Die wahre Religion“ trifft das zu.
       
   DIR Friedlicher Protest gegen „ProNRW“: Nazis, haut ab!
       
       Die Rechtspopulisten von „ProNRW“ protestieren in Bonn. Zu der
       „Großkundgebung“ kommen rund 70 Anhänger. Die Zahl der Gegendemonstranten
       ist deutlich höher.
       
   DIR Polizeiaktion gegen Salafisten-Szene: Hausbesuch bei den Fanatikern
       
       Sie kämpften für die Scharia unter dem Deckmantel von Jugendarbeit: Am
       Mittwoch wurden mehrere Razzien bei verbotenen Salafisten-Vereinen
       durchgeführt.
       
   DIR Razzien gegen Salafisten: Das Vereinsvermögen einfrieren
       
       Seit Mittwochmorgen führt die Polizei in NRW und Hessen Razzien bei
       Verdächtigen aus der Salafistenszene durch. Der Einsatz dient der Auflösung
       von Vereinsstrukturen.
       
   DIR Sechs Jahre Haft für Salafist: Für Angriff auf Polizisten verurteilt
       
       Schwere Körperverletzung: Der schuldig gesprochene Islamist hatte während
       einer Demonstration gegen „Pro NRW“ in Bonn Polizisten mit dem Messer
       angegriffen.
       
   DIR Kein anti-islamischer Film in Deutschland: Protest gegen Provokation
       
       „Pro Deutschland“ will Mohammed-Film in Berlin zeigen – Innenminister
       Friedrich (CSU) versucht das mit einem Einreiseverbot für US-Hassprediger
       zu verhindern.
       
   DIR Kommentar Fundamentalistische Brandstifter: Der Mechanismus der Gewalt
       
       Erschreckend ist, wie Muslimfeinde mit wenig Geld ein Flächenbrand auslösen
       können. Es gibt leider keinen Weg das zu verhindern. Denn Zensur ist keine
       Lösung.